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Festschrift der Helmholtz-Gemeinschaft

85 UMFASSENDES DATENMANAGEMENT Besonders die rasante Entwicklung von Messtechnik und Datenverarbeitung prägt den Forschungsbereich. Während verlässliche Daten früher ein seltenes Gut waren, stehen sie heute in immer größerer Menge und Diversität zur Verfügung. Für die Wissenschaftler bedeutet das nicht nur eine quantitative Verbesse- rung ihrer Forschungsmethoden: Die Daten und ihre Interpretation öffnen die Tür zu völlig neuen und immens wichtigen Fragestellungen. Die Qualität und Menge der Daten hat Auswirkungen auf die Modellie- rung, denn präzises Messen und Beobachten ist Grundlage sowohl für Modellbildungen als auch für Modellvalidierung: Wenn es beispielsweise um die Veränderung der Eisdicke in den Polarregionen geht, sind heute immer verlässlichere Aussagen möglich, weil die leistungsstarken Computer der Gegenwart es erlauben, eine Vielzahl von Daten in die Modelle einzuarbeiten. Auch bei der Datenerhebung hat es in den vergange- nen Jahren qualitative Sprünge gegeben, die vor allem auf eine weiterentwickelte Sensorik zurückzu- führen sind. So ist durch Satelliten, an deren Konzep- tion Helmholtz-Wissenschaftler beteiligt sind, eine lückenlose Erdbeobachtung möglich, bei der sich bei- spielsweise Änderungen des Meeresspiegels oder die Bewegung tektonischer Platten in Erdbebengebieten messen lassen. Satellitenmessungen ermöglichen zum Beispiel eine Spektralanalyse der Erdoberfläche: Der Algengehalt in Seen oder im Meer lässt sich damit ebenso bestimmen wie die Zusammensetzung und Veränderung von Waldgebieten. Das Meer oder die Erdoberfläche lassen sich heute in einer Schärfe beobachten, die noch vor einigen Jahren unterhalb der Grenze der Messbarkeit lag. Die Auswirkungen der neuen technischen Möglichkei- ten auf Art, Fragestellung und Präzision der wissen- schaftlichen Arbeit sind gewaltig, vor allem im Zusammenspiel der Disziplinen: So können Biologen aus Fernerkundungsdaten Informationen zur Boden- feuchte oder der Biomasse erhalten, um daraus Erkenntnisse im umweltwissenschaftlichen Bereich zu gewinnen. AWI-Forscher untersuchen Meereis im Weddellmeer – im Jahr 2013 überwinterte der Forschungseisbrecher Polarstern in der Antarktis. Foto: Alfred-Wegener-Institut/M. Hoppmann FS Polarstern auf dem Weg zur Neumayer-Station III in die Antarktis: Das Forschungs- und Versorgungsschiff Polarstern ist ein schwimmendes Großlabor und das wichtigste Werkzeug der deutschen Polarforschung. Foto: Alfred-Wegener-Institut/F. Mehrtens Mit dem Forschungstauchboot JAGO können Wissenschaftler Umweltbedingungen und Lebensgemeinschaften in den Weltmeeren erforschen. Foto: GEOMAR/JAGO-Team

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