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Festschrift der Helmholtz-Gemeinschaft

67 PROGRAMMORIENTIERT FORSCHEN Die Kräfte der Helmholtz-Gemeinschaft sind in sechs For- schungsbereichen gebündelt: Energie, Erde und Umwelt, Gesund- heit, Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr, Materie und Schlüssel- technologien. Die Wissenschaftler aus den einzelnen Zentren der Gemeinschaft legen die Inhalte ihrer Forschung innerhalb ihres jeweiligen Forschungsbereichs in strategischen Program- men fest – mit Kooperationen über die Grenzen von Institutio- nen und Disziplinen hinweg und im Wettbewerb um die For- schungsgelder. Regelmäßige Evaluationen entscheiden über die Finanzierung der Forschungsprogramme. Diese Aufgabe über- nehmen internationale und unabhängige Experten. Ihre Gutach- ten sind die Grundlage für die Entscheidung, in welcher Höhe und in welcher Aufteilung Bund und Länder die Forschungspro- gramme fördern. So ist sichergestellt, dass sich die Forschungs- ergebnisse der Helmholtz-Gemeinschaft mit denen führender Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt messen können. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist so in einzigartiger Weise in der Lage, nicht nur Lösungen für Einzelfragen anzubieten. Ihre For- scherinnen und Forscher bearbeiten komplexe Fragestellungen, die für Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft von grund- sätzlicher Bedeutung sind – zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft. Die Mitgliedszentren übernehmen damit die Aufgabe von nationalen Forschungslaboren, die der Wissenschaftsstand- ort Deutschland benötigt, um definierte Forschungsziele in stra- tegisch wichtigen Themenfeldern zu erreichen. ZUKUNFTSGESTALTUNG DURCH PARTNERSCHAFT In den vergangenen Jahren hat sich die Helmholtz-Gemeinschaft noch stärker mit strategischen Forschungspartnern vernetzt. So hat sie die Kooperation insbesondere mit den Universitäten ausgebaut. Dafür hat die Gemeinschaft sowohl neuartige Struk- tur- und Governance- als auch Kooperationsmodelle entwickelt. Im Rahmen dieser Vernetzung entstanden bundesfinanzierte, nationale Einrichtungen wie das Karlsruher Institut für Techno- logie sowie dezentrale und institutionell finanzierte Netzwerke nach dem Modell des Deutschen Zentrums für Neurodegene- rative Erkrankungen (DZNE). Weitere starke Partnerschaften entstanden in Form der sieben neuen Helmholtz-Institute. Durch diese Gründungen, die jeweils eine Außenstelle eines Helm- holtz-Zentrums auf dem Campus einer Universität sind, entsteht die Grundlage für eine dauerhafte enge Zusammenarbeit auf spezifischen Forschungsfeldern, die für beide Institutionen besonderes Gewicht haben. Die neuen Institute stehen für eine besondere Intensität der strategischen Partnerschaften zwi- schen Forschungszentren und Universitäten und entwickeln sich zu überregionalen Schwerpunktzentren. Ein zentrales Förderinstrument ist der Impuls- und Vernetzungs- fonds in der Helmholtz-Gemeinschaft. Er trägt wesentlich dazu bei, die strategischen Ziele der Gemeinschaft zu erreichen und ihre Selbstverpflichtungen im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation umzusetzen. Der Fonds ermöglicht es, flexibel zu reagieren und Impulse dort zu setzen, wo schnelle Ergebnisse in Forschung und Organisationsstruktur nötig sind. Im Einklang mit den Zielen des Pakts für Forschung und Innovation ist auch hier die wettbewerbsorientierte Vergabe der Fördermittel das Grundprinzip. Durch die Aufstockung der jährlich zu vergeben- den Summe von 20 Millionen Euro im Jahr 2003 auf nunmehr 80,7 Millionen Euro im Jahr 2014 ist die Durchschlagskraft des Fonds beachtlich. Weitere wichtige Förderelemente der vernetzten Forschung sind neben den Helmholtz-Allianzen, um Zukunftsthemen zu beset- zen, die Virtuellen Helmholtz-Institute für die Vernetzung im Wissenschaftssystem und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf allen Qualifikationsebenen. Der Fonds schafft somit Rahmenbedingungen für Spitzenforschung und treibt zukunftsweisende Forschungsvorhaben im richtigen Moment voran – gerade wenn es gilt, exzellente Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler zu gewinnen oder zu halten. GROSS IN DER FORSCHUNG Die Bearbeitung anspruchsvoller wissenschaftlicher Fragestel- lungen gelingt vielfach nur durch den Einsatz großer und kom- plexer Forschungsinfrastrukturen. Als einzige Forschungsorgani- sation in Deutschland hat die Helmholtz-Gemeinschaft die Mission, solche Forschungsinfrastrukturen aufzubauen, zu betreiben und weiterzuentwickeln und neue Infrastrukturen zu initiieren. Mit ihrer Hilfe können neue Forschungsbereiche erschlossen und entscheidende wissenschaftliche Fortschritte erzielt werden. Sie ermöglichen Entwicklungssprünge, nicht nur durch tiefere Einsichten in die Natur, sondern auch ganz konkret durch die Entwicklung nützlicher Materialien, wirksamer Diagnose- und Therapieoptionen und neuer Technologien. In der Helmholtz-Gemeinschaft sorgen die wissenschaftlichen Infrastrukturen für herausragende Forschungsbedingungen: Sie stehen Teams aus Universitäten und außeruniversitären For- schungseinrichtungen aus dem In- und Ausland zur Verfügung und bilden damit Kristallisationskeime für große internationale Kooperationen und Netzwerke. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass Deutschland als Standort für Forschung und Technologie- entwicklung attraktiv ist. Der Aufbau und die Weiterentwicklung von Forschungsinfrastrukturen bieten auch dem wissenschaft- lichen Nachwuchs Chancen auf umfassende und optimale Ausbildung – nicht nur durch bahnbrechende Forschungsmög- lichkeiten, sondern auch durch die Kooperationen mit internatio- nalen Partnern, durch anspruchsvolle Management-Aufgaben und engen Kontakt zu High-Tech-Unternehmen, die häufig gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue technologische Lösungen entwickeln. In all diesen Entwicklungen steht der Name Helmholtz für nach- haltige Forschung, welche die Vernetzung als Prinzip für forschen- des Denken und Handeln voraussetzt. So schafft die Gemein- schaft tragfähige Grundlagen für die Gestaltung der Zukunft.

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