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Festschrift der Helmholtz-Gemeinschaft

108 INTERNATIONALE KOLLABORATIONEN Große Forschungsinfrastrukturen sind mittlerweile so komplex und teuer geworden, dass sie nur noch in internationalen Kollaborationen ermöglicht werden können. Das Paradebeispiel sind die Hochenergie- Experimente der Teilchenphysik, die schon seit geraumer Zeit nicht mehr national betrieben werden können. So arbeiten die Helmholtz-Wissenschaftler heute am weltweit größten Teilchenbeschleuniger LHC des internationalen Forschungszentrums CERN, der mit seinen haushohen Teilchendetektoren der Erforschung der fundamentalen Gesetze des Univer- sums dient. Auch in Hamburg entsteht unter Federführung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY eine welt- weit einmalige internationale Forschungsinfrastruk- tur, der Europäische Röntgenlaser European XFEL. Ab 2017 soll er Röntgenlaserlicht mit extrem kurzen Photonenpulsen und bisher unerreichter Intensität liefern. Die molekulare Struktur von hochkomplexen biologischen Systemen kann dann quasi fotografiert werden, schneller als sich die Moleküle bewegen. Dadurch werden völlig schlierenfreie molekulare Auf- nahmen möglich und in ferner Zukunft sogar Real- zeitaufnahmen von chemischen Reaktionen: das Quantenkino. Mit diesen Aufnahmen und dem daraus abgeleiteten Wissen soll es dann gelingen, moleku- lare Reaktionen gezielt zu steuern, beispielweise um etwa die Erzeugung und Nutzung von solarer Energie zu optimieren. Mit dem FAIR-Projekt (Facility for Antiproton and Ion Research) entsteht an der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt ein neues Beschleunigerzentrum. Hier will man Antiprotonen und Ionenstrahlen in bisher unerreichter Qualität und Intensität erzeugen und dem mysteriösen Quark- Gluon-Plasma seine Geheimnisse entlocken. Am Karlsruher Institut für Technologie arbeiten Wis- senschaftler aus aller Welt mit KATRIN an der prä- zisesten Waage der Welt zur Vermessung der Masse Auf der Jagd nach Neutrinos: das KATRIN-Spektrometer am KIT von innen. Foto: KIT/M. Zacher Röntgenlaser der Zukunft: Beschleuniger-Module im Tunnel des European XFELs in Hamburg. Foto: DESY/D. Nölle

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