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Geschäftsbericht 2014

22 Wechselwirkungen mit dem Meeresboden und der Atmo- sphäre. Ziele sind, die Rolle des Ozeans im Klimawandel, den menschlichen Einfluss auf marine Ökosysteme, die mögliche Nutzung biologischer, mineralischer und energe- tischer Rohstoffe der Meere sowie das Gefahrenpotenzial geodynamischer Prozesse im Ozean und in der Tiefsee zu erkunden. Atmosphäre und Klima Ziel ist es, die Rolle der Atmosphäre im Klimasystem besser zu verstehen. Dazu betreiben Wissenschaftler auf- wendige Messungen atmosphärischer Parameter sowie Laboruntersuchungen und numerische Modellierungen von Prozessen, die in der Atmosphäre eine wichtige Rolle spielen. Forschungsansätze sind unter anderem hochauf- gelöste Satellitenmessungen troposphärischer Spurenstoffe, Untersuchungen zur Rolle der mittleren Atmosphäre im DIE PROGRAMME IN DER LAUFENDEN FÖRDERPERIODE 2014–2018 Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) NEUE AKTEURE IM ARKTISCHEN OZEAN Flohkrebse aus dem Nordatlantik pflanzen sich seit wenigen Jahren auch im Arktischen Ozean fort. Hinweise auf diese Artenwanderung haben AWI-Forscher am Langzeitobserva- torium HAUSGARTEN in der Framstraße gefunden. Noch vor zehn Jahren hatten sich in dessen Fallen vor allem kältelie- bende Flohkrebse aus der Arktis verfangen. Im Jahr 2005 entdeckten die AWI-Forscher dann erstmals Exemplare der atlantischen Art Themisto compressa in den Fangbehältern. Die Tiere waren im wärmer werdenden Atlantik- wasser von Süden aus in die Framstraße gelangt und er- wiesen sich als ausgespro- chen anpassungsfähig. VORBEBENSERIE STEUERTE ERDBEBENABLAUF Eine lang andauernde Serie von Vorbeben hat maßgeblich den Bruch- prozess des extrem starken Erdbebens bei Iquique in Nordchile im April 2014 gesteuert. Über ein dreiviertel Jahr dauerte diese Vorbe- benserie an, die in einem Beben der Stärke 6,7 zwei Wochen vor dem Hauptbeben der Stärke 8,1 kulminierte. Eine internationale For- schergruppe unter Federführung des GFZ stellte dabei fest, dass das Iquique-Erdbeben im Bereich der letzten seismischen Lücke vor Chiles Küste auftrat. Die Vorbeben brachen in mehreren Schwärmen den Rand des später im Hauptbeben gebrochenen zentralen Stücks. Ein Beispielfund aus den Pro- benbehältern: Ein Weibchen des atlantischen Flohkrebses mit prall gefüllter Bruttasche. Bild: A. Kraft/AWI Das Iquique-Beben brach ein zentrales Stück der seit über 130 Jahren bestehen- den seismischen Lücke. Grüne Symbole markieren Observa- torienstandorte des Integrated Plate Boundary Observatory Chile, grüne Pfeile die gemessene Boden- verschiebung. Bild: B. Schurr/GFZ REDUKTION VON KLIMASCHÄDLICHEM LACHGAS BISHER UNTERSCHÄTZT Lachgas (N2O) trägt als Treibhausgas zum Klima- wandel bei und schädigt die Ozonschicht. So ist die Treibhauswirkung eines N2O-Moleküls in der Atmo- sphäre rund 300-mal stärker als die eines Kohlen- stoffdioxid-Moleküls. Die Verwendung von Mineral- dünger führt zu einem Anstieg von Lachgas in Böden. KIT-Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass durch die Reduktion von klimaschädlichem N2O zu unbedenklichem molekularem Stickstoff (N2) nur rund ein Fünftel des erzeugten Lachgases in die Atmosphäre emittiert wird. Der vom KIT betriebene Roboter misst Lachgasemissionen aus dem Boden vollautomatisch. Bild: E. Díaz-Pines

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