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Geschäftsbericht 2014

PILOTANLAGE MACHT BIOBENZIN In der bioliq-Anlage am KIT entsteht in einem mehrstufigen Prozess aus Stroh und anderen biologischen Reststoffen syn- thetisches Benzin. Die Synthesestufe der bioliq-Pilotanlage ging nun erfolgreich in Betrieb: Zum ersten Mal wurde dabei Kraftstoff hergestellt. Damit ist die Anlage komplett aufge- baut. Im abschließenden Schritt wird die vollständige Prozess- kette im Zusammenspiel erprobt und für die industrielle Groß- anwendung optimiert. Der gesamte bioliq-Prozess (Biomass to Liquid Karlsruhe) besteht aus vier Stufen: In der ersten Stufe wird trockene Restbiomasse wie Stroh, das zum Beispiel weit verteilt auf Feldern anfällt und einen niedrigen Energiegehalt hat, lokal durch Schnellpyrolyse – der thermischen Zersetzung von organischen Stoffen – in eine rohölartige Substanz von ho- her Energiedichte umgewandelt. Diese Substanz lässt sich einfach und günstig über große Strecken transportieren und zentral weiterverarbeiten. Ein so genannter Hochdruck-Flug- stromvergaser setzt die rohölartige Masse bei Temperaturen Karlsruher Institut für Technologie (KIT) über 1200 Grad Celsius und Drücken bis zu 80 bar zu einem teerfreien Synthesegas um. Dieses Synthesegas besteht zum Großteil aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff. Bei der anschließenden Heißgasreinigung geht es darum, störende Partikel und Stoffe wie Chlor- und Stickstoff-Verbindungen aus dem Synthesegas abzutrennen. Das gereinigte Gas wird dann in der Synthesestufe gezielt zu maßgeschneiderten, hochwer- tigen Kraftstoffen zusammengesetzt. Die Anlage ist in ihrem Design speziell an die Randbedingun- gen von Kohlenstoffmonoxid-reichem Synthesegas angepasst, wie es aus biologischen Reststoffen erzeugt wird. Neuent- wicklungen können in der Pilotanlage direkt im industrierele- vanten Maßstab erprobt werden, um die Forschungsergebnis- se künftig schneller kommerziell umzusetzen. Der Aufbau der Pilotanlage am KIT Campus Nord wurde vom Bund, vom Land Baden-Württemberg und der EU gefördert. Neben zahlreichen Instituten und Dienstleistungseinheiten des KIT sind mehrere Industriepartner an bioliq beteiligt. Weitere Beispiele aus diesem Forschungsbereich g Mit der bioliq-Pilotanlage haben KIT-Forscher erstmals Benzin aus Stroh und anderen biologischen Reststoffen hergestellt. Bild: M.Torge/KIT Energie I Erde und Umwelt I Gesundheit I Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr I Schlüsseltechnologien I Struktur der Materie 17 nologien für zentrale und dezentrale Anwendungen zu ent- wickeln. Die strategischen Forschungsthemen widmen sich wissenschaftlichen Fragestellungen, die hochkomplexe und langfristige Entwicklungen erfordern und die großen Infra- strukturen der beteiligten Helmholtz-Zentren nutzen. Speicher und vernetzte Infrastrukturen Im Rahmen der Energiewende sollen wirtschaftliche Ener- giespeicher und Infrastrukturen zur Energieübertragung und -verteilung entwickelt werden. Damit der Umbau zu einer überwiegend auf erneuerbaren Energien basieren- den Versorgung gelingt, müssen die stark volatile Energie bedarfsgerecht gespeichert und die Infrastrukturen für die verschiedenen Energieträger weiterentwickelt und besser vernetzt werden. Die Forschungsschwerpunkte zielen auf zeitnahe Anwendung, umweltfreundliche Herstellung, hohe Effizienz sowie sichere Systemintegration. Future Information Technology Die Informations- und Kommunikationstechnologie wird immer

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