
Story #10
Prävention: Die Medizin der Zukunft
Wie kann Prävention die Medizin der Zukunft gestalten? Die Forschungszentren von Helmholtz Health entwickeln visionäre Ideen und neue Technologien für die Medizin von morgen.
Prävention ist der Schlüssel zu einer gesünderen Zukunft: Technologische Fortschritte und künstliche Intelligenz (KI) bieten die Möglichkeit, Krankheiten künftig bereits zu erkennen und zu verhindern, bevor sie überhaupt sichtbar werden und der Körper Schaden nimmt. Durch gezielte Interventionen können wir künftig also nicht nur die Lebensqualität der Menschen steigern, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten und langfristig Kosten senken. Angesichts einer alternden Gesellschaft und wachsender globaler Gesundheitsgefahren wie dem Klimawandel wird diese Prävention immer wichtiger.
Die sechs Gesundheitsforschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft haben sich daher der Prävention von Krankheiten verschrieben. Ob Krebs, Diabetes, Infektionen, Herz-Kreislauf-Leiden, neurodegenerative oder immunologische Erkrankungen – die Forschenden von „Helmholtz Health“ entwickeln innovative Lösungen, um den Übergang von der traditionellen Reparaturmedizin hin zu einer präventiven Gesundheitsversorgung zu gestalten.
Prävention umfasst dabei weitaus mehr als die Förderung gesunder Lebensstile. Die Ursachen von Krankheiten sind vielschichtig: von genetischer Veranlagung über Alterungs- und Entzündungsprozesse bis hin zu Umwelteinflüssen, Lebensstilfaktoren und einer Vielzahl weiterer Faktoren. Um diese Risikofaktoren präzise zu identifizieren, führen die Wissenschaftler:innen von Helmholtz Health umfangreiche Studien durch und gehen den Faktoren auch in der Grundlagenforschung auf die Spur.
Wesentlich ist die Früherkennung von Krankheiten durch Screenings. Hier kommen neue Biomarker, Bildgebungstechnologien und Sensoren ins Spiel, die es ermöglichen, Veränderungen im Körper frühzeitig sichtbar zu machen – noch bevor Symptome auftreten. Denn oft ist das, was wir äußerlich wahrnehmen, Teil eines viel größeren Geschehens: Auf der Ebene der Zellen können sich krankhafte Prozesse bereits viel früher manifestieren. Bei Helmholtz Health entwickeln Forschende neue molekulare Methoden, die sie mithilfe von künstlicher Intelligenz auswerten und kleinste Veränderungen im Körper erkennen, die sonst unentdeckt geblieben wären.
Die Vision der Forschenden ist es, dass in Zukunft ein einziger Arztbesuch mit einem umfassenden Screening weit mehr Sicherheit bieten wird als heute. Darüber hinaus arbeiten sie an Lösungen, durch die ein Großteil der Prävention künftig im häuslichen Umfeld stattfinden kann. Tragbare Geräte und Sensoren werden dann die Gesundheit kontinuierlich überwachen und so frühzeitige Eingriffe ermöglichen. Zudem begleiten Kommunikations- und Aufklärungskampagnen die Arbeit, um Bürger:innen über die Risikofaktoren zu informieren, Präventionsexpert:innen auszubilden und ein gesellschaftliches Verständnis für Prävention zu schaffen. Auch die Gesundheitspolitik kann ihren Beitrag dazu leisten, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Prävention und Präventionsforschung einen hohen Stellenwert erhalten.
Das übergeordnete Ziel ist klar: der Übergang von der Reparaturmedizin hin zu einer präventiven Gesundheitsversorgung. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die „Helmholtz Health Prevention Task Force“ ins Leben gerufen – ein einzigartiges, interdisziplinäres Expertengremium von Helmholtz und der NAKO Gesundheitsstudie, Deutschlands größter Langzeitstudie zu Volkskrankheiten. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Universitätsmedizin, Industrie und politischen Entscheidungsträger:innen wird es besonders schnell gelingen, diese zukunftsweisenden Präventionsansätze in die Praxis umzusetzen.
Bild: Helmholtz Munich