
Story #05
Das KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft
Wendig wie eine Hochschule und dennoch ein Schwergewicht in der Forschung: Mit der Gründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) betrat Helmholtz Neuland. Heute zählt das KIT zu den wichtigsten Wissensstandorten Deutschlands – für Nachwuchs und Forscher gleichermaßen.
Hervorgegangen ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aus der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder: Im Jahr 2006 erhielt die damalige Universität Karlsruhe als eine von zunächst nur drei Universitäten den Status einer Exzellenzuniversität. Ihr Zukunftskonzept zielte auf den Zusammenschluss mit dem Forschungszentrum Karlsruhe, einer Einrichtung des Bundes, die seit 2002 zu Helmholtz zählte.
Was zunächst fast unmöglich erschien – der Zusammenschluss einer vom Land Baden-Württemberg finanzierten Universität und einer vom Bund finanzieren Großforschungseinrichtung – entwickelte sich zum mutigsten Projekt in der deutschen Forschungslandschaft. Denn es überwand die Trennung zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung: Nach Unterzeichnung des Gründungsvertrags 2007 blieben beide Institutionen zunächst noch rechtlich unabhängig. 2008 wurde das KIT dann zur Körperschaft des öffentlichen Rechts nach Landesrecht – und blieb gleichzeitig Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft. Im Juli 2009 verabschiedete der Stuttgarter Landtag das „Gesetz zur Zusammenführung der Universität Karlsruhe und der Forschungszentrum Karlsruhe GmbH im Karlsruher Institut für Technologie“. Das sogenannte KIT-Gesetz war die Grundlage für die Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Land über die Fusion. Am 1. Oktober 2009 vereinten sich beiden Institutionen schließlich zum KIT in heutiger Form. Die Vision KIT wurde Wirklichkeit. Seitdem gilt es als wissenschaftliches Schwergewicht, das auf vielen Gebieten Spitzenforschung betreibt.
Willkommen am KIT – wo Forschung und Innovation zu Hause sind
Mit diesem Schritt haben der Bund und das Land hochschul- und forschungspolitisches Neuland betreten: Das KIT kombiniert die Wendigkeit einer Universität mit der Durchschlagskraft einer Großforschungseinrichtung. In der Energieforschung beispielsweise ist langes Durchhaltevermögen gefragt, denn die Versuchsanlagen müssen über Jahrzehnte fortentwickelt werden. Die dort betriebenen Forschungsprojekte wiederum leben von der Vielfalt der Akteur:innen, die neu ans KIT kommen und sich dort vom Studium bis zur Professur einbringen.
Die Vorteile des Zusammenschlusses sind heute an vielen Stellen spürbar: Nirgendwo sonst können Forschende die umfassende Infrastruktur einer Großforschungseinrichtung nutzen und gleichzeitig an einer Exzellenzuniversität über alle disziplinären Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Und die Studierenden erhalten schon in frühen Phasen ihres Studiums Zugang zu Großgeräten.
Bild: Magali Hauser/KIT