Interview

Drei Fragen an Beamline-Wissenschaftlerin Johanna Hakanpää

Bild: Marta Mayer, DESY

Johanna Hakanpää ist Beamline-Wissenschaftlerin und durchleuchtet mit ihrem Team Proteinkristalle mit dem Röntgenlicht von PETRA III.

Das Aufregendste für mich ist, wenn ein Projekt, das mir und dem Team der Beamline P11 anvertraut wird, plötzlich erfolgreich ist. Genau das hat unser Team kürzlich erlebt. Vor sechs Jahren haben wir den Umfang unserer Beamline geändert. Wir wollten das Beste aus ihr herausholen, uns auf die Hochdurchsatz-Kryokristallographie konzentrieren und mehr Industrieunternehmen anziehen. In diesem Jahr haben wir unsere industrielle Nutzung verdoppelt, sie ist jetzt viermal so hoch wie vor sechs Jahren. Und wir haben das Potenzial der erneuerten Software wirklich unter Beweis gestellt. Das macht mich stolz.

Unser Zukunftsprojekt ist die neue Beamline bei PETRA IV. Wir werden die Beamline weiter für hohen Durchsatz und industrielle Nutzung ausbauen. Unser Ziel ist es, die Verbesserungen an der Versuchsstation noch vor dem Bau von PETRA IV zu etablieren und die erzielten Entwicklungen zusammen mit verbesserter Optik und Detektoren auf unsere neue Beamline bei PETRA IV zu übertragen. Auf diese Weise wollen wir das Beste aus dem brillanten Strahl unserer neuen Röntgenquelle herausholen – und bereit sein, sobald wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist!

Ich würde gerne ein großes Abendessen mit all meinen PETRA-Kolleginnen und -Kollegen veranstalten. Für mich sind der Beschleuniger und die Beamlines von PETRA das Herzstück von DESY, und dort arbeiten großartige Menschen. Wir leisten extrem harte Arbeit, um diese komplexen Instrumente zu bauen, zu warten und weiterzuentwickeln und die sehr anspruchsvollen Experimente durchzuführen. Dazu ist eine Kombination aus seltenen Fähigkeiten und Willenskraft von Mitarbeitenden aus Wissenschaft, Ingenieurwesen, IT und Verwaltung erforderlich. Sie arbeiten alle zusammen und bündeln ihre Kräfte, um diesen riesigen Betrieb zu organisieren, zu planen und aufrechtzuhalten, der rund um die Uhr läuft und der sehr hochwertigen Forschung von akademischen und industriellen Nutzern auf der ganzen Welt dient. An der Beamline, wo das strukturbasierte Wirkstoffdesign die treibende Kraft der Forschung ist, ist es sehr leicht, die grundlegende Bedeutung unserer Arbeit zu verstehen und alle Mitarbeitenden zu schätzen, die dazu beitragen.

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