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Kunst trifft Wissenschaft

Im Jubiläumsjahr ihres Namensgebers und ganz in seiner geistigen Tradition sucht die Helmholtz-Gemeinschaft den Dialog und den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Kunst. Ein gemeinsames Stipendium mit der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund fördert zwei Projekte, die Datenwissenschaften durch Kunst erlebbar machen.

Mit einem gemeinsamen Austauschprogramm will die Helmholtz Information & Data Science Academy (HIDA) und die Akademie für Theater und Digitalität Formate fördern, die das Thema Data Science künstlerisch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen. Gleichzeitig soll Spitzenforschung über künstliche Intelligenz Ideengeberin für das Theater und den Kulturbetrieb von morgen sein. Das Stipendium richtet sich an Künstler:innen, Techniker:innen und Wissenschaftler:innen, die an der Schnittstelle zwischen digitaler Kunst und digitaler Spitzenforschung arbeiten wollen. Im Rahmen der ersten Ausschreibung wurden zwei Projekte zur Förderung ausgewählt. Das Stipendium ermöglicht die Zusammenarbeit von Künstler:innen und Wissenschaftler:innen über einen Zeitraum von 5 Monaten (zwischen September 2021 bis Juni 2022), 2 Monate an der Akademie in Dortmund und 3 Monate an einem Helmholtz-Zentrum.

Diese zwei Projekte gewannen im ersten Auswahlverfahren:

Bnaya Halperin-Kaddari und Kerstin Ergenzinger: Common Ground: Sounding out arctic warming

Das Thema der Klimakrise ist so umfangreich und komplex, dass die Dringlichkeit oft schwer zu erfassen ist. Die Arktis erwärmt sich derzeit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und die terrestrischen arktischen Landschaften verändern sich dementsprechend schnell. In dem Projekt „Common Ground“ sollen Forschungsdaten aus der Arktis mit Techniken der Sonifikationen hörbar und im Rahmen einer Performance erlebbar gemacht werden. Die sonifizierten Daten sollen durch eigens geschaffene Klangkörper und Instrumente in einer begehbaren Rauminstallation zu hören sein und sich durch Interferenz mit den in den Klangraum eintauchenden Zuschauenden manipulieren lassen. Das Projekt wird gemeinsam mit Julia Boike vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) realisiert.

Martin Hennecke: The (Un)Answered Question – Eine musikalische Data Science Versuchsanordnung

Für eine erneute, überarbeitete Einreichung qualifiziert ist zudem das Forschungsprojekt „The (Un)Answered Question“. Auf der Basis der Komposition „The Unanswered Question“ des Komponisten Charles Ives soll eine Prototyp-Aufführung entwickelt werden, in der über Mensch-Maschine-Interfaces aufgenommene Bio-Daten der Zuschauer:innen und Beteiligten in Videoprojektionen und Live-Orchesterremix verarbeitet werden. So versucht das Projekt mit Mitteln und Techniken aus dem Bereich Data Science ein immersives Live-Erlebnis zu schaffen. Dabei sollen die Projektionen und Kompositionen über künstliche Intelligenz mit den Zuschauerdaten und jenen der Performer:innen gekoppelt werden, sodass jede Aufführung zu einem einmaligen Ereignis wird. In diesem Projekt arbeiten zwei Arbeitsgruppen unterschiedlicher Helmholtz-Zentren zusammen, Thoralf Niendorf vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und Andreas Schreiber vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Durch eine Kooperation mit dem Saarländischen Staatstheatersoll das Projekt anschließend realisiert werden.

Zu den beteiligten Institutionen

Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Information, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Helmholtz ist mit mehr als 41.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 5 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Wesentliche Herausforderungen für Wissenschaft und Forschung sind der Einsatz modernster Methoden aus dem Feld der Informations- und Datenwissenschaften sowie die Nutzbarmachung der Digitalisierung für den gesellschaftlichen Erkenntnisgewinn. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat die Helmholtz-Gemeinschaft unter anderem die Helmholtz Information & Data Science Academy (HIDA) gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Digitalforscher*innen der Zukunft auszubilden sowie agile, deutschlandweite und internationale Netzwerk und Stipendienprogramme zu etablieren.

www.helmholtz-hida.de

www.helmholtz.de

Die Akademie für Theater und Digitalität (ATD) ist ein Modellprojekt am Theater Dortmund für digitale Innovation, künstlerische Forschung und technikorientierte Aus- und Weiterbildung. Sie wird gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen, der Kulturstiftung des Bundes, dem EFRE-Fonds der Europäischen Union und der Wilo-Foundation, die auch den Dortmunder Anteil der o.g. Stipendien zur Verfügung stellt. Sie kooperiert mit der DTHG, dem Deutschen Bühnenverein und mit zahlreichen regionalen und internationalen Partnern. Die Akademie versteht sich als ein Ort der Innovation, der Inspiration, des Diskurses, des Austauschs; ein Ort mit Mut zum Neuen und auch zum Scheitern, für Reflexion und Kommunikation - ein Ort der Kunst!

https://theater.digital

Nähere Informationen unter:

https://www.helmholtz-hida.de/kunst-trifft-wissenschaft-austauschprogramm

https://theater.digital

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