Klima und Umwelt
Wie sichern wir unsere Stromnetze zuverlässig gegen Angriffe von außen? Welche Klimadaten sind für Unternehmen relevant? Wer liefert bei Naturkatastrophen aktuelle Lagebilder an Rettungskräfte? Mit Fragen wie diesen wenden sich Entscheidungsträger:innen aus aller Welt an unsere Forschungszentren.
Unser Wissen teilen wir gerne: Helmholtz liefert Informationen und Modellrechnungen, vermittelt Fachleute und präsentiert innovative Lösungen. Wissenstransfer leisten wir über eine Vielzahl an Projekten und Beratungsstellen und sorgen so für wissenschaftlich fundiertes Handeln in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft.
Wissen für Entscheider:innen
Klimabüros
Der globale Klimawandel stellt Städte und Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen vor gewaltige Herausforderungen. Die Akteure benötigen Beratung, detailgenaue Daten oder den Kontakt zu Fachleuten. Hier helfen unsere Klimabüros: Sie liefern Projektionen und Klimamodelle, vermitteln geeignete Gutachter:innen oder entwickeln gemeinsam mit den Kund:innen eine zukunftsträchtige Klimastrategie.
In den Büros arbeiten ausschließlich ausgewiesene Fachleute. Sie beraten nicht nur Entscheidungsträger:innen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, sondern informieren auch Privatleute, Bildungseinrichtungen, Medien und NGOs. Bei Bedarf stellen sie auch den Kontakt zu Wissenschaftler:innen in unseren Forschungszentren her.
Die vier Büros auf einen Blick:
- Norddeutsches Klimabüro am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG)
- Mitteldeutsches Klimabüro am Umweltforschungszentrum Leipzig (UFZ)
- Süddeutsches Klimabüro am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI)
Das Climate Service Center Germany GERICS ist unsere Ideenschmiede für Klimadienstleistungen. Fachleute aus den Naturwissenschaften, der Architektur sowie den Wirtschafts- und Geisteswissenschaften unterstützen Politik, Wirtschaft und Verwaltung bei der Anpassung an den Klimawandel. Unsere Mitarbeiter:innen entwickeln zum Beispiel Managementsysteme für Regenwasser, damit Städte künftig besser für Starkregen gewappnet sind, oder beraten Unternehmen, die ihre Lieferketten an den Klimawandel anpassen müssen, etwa weil Flüsse in Trockenperioden nicht mehr schiffbar sind. Interessierten bietet das GERICS, eine Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Hereon, regionale Daten, Informationen und Karten.
Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf den Bereichen Wasser, Energie, Ökosysteme und Städte.
Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Im Notfall zählt jede Sekunde: Bei Naturkatastrophen ist die Orientierung vor Ort für Hilfskräfte besonders wichtig. Welche Gebiete müssen evakuiert werden, welche Zufahrtswege sind blockiert, wo können Opfer versorgt werden? Hier hilft das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Es liefert aktuelle Satellitenaufnahmen der betroffenen Gebiete sowie Karten oder Geodaten – und das überall auf der Welt.Diesen Service nutzen mittlerweile zahlreiche Regierungen, Lagezentren und Hilfsorganisationen.
Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI)
Optical Technologies for Situational Awareness Lab OPTSAL
Im Zivil- und Katastrophenschutz, bei Polizeieinsätzen oder Großveranstaltungen benötigen Behörden ein möglichst aktuelles und zuverlässiges Lagebild. Das Optical Technologies for Situational Awareness Lab (OPTSAL) nutzt intelligente Überwachungssysteme, wie etwa vernetzt arbeitende Kameradrohnen. Bei Bränden, Flutkatastrophen oder Sturmschäden liefern sie Aufnahmen an Polizei,Feuerwehr und Rettungskräfte. Durch künstliche Intelligenz können derartige Systeme selbstständig Hilfskräfte informieren oder Leitzentralen auf nötige Sperrungen von Luftraum oder Straßen hinweisen.OPTSAL ist ein Helmholtz Innovation Lab am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum. Gemeinsam mit Industriepartnern und der Feuerwehr entwickelt und testet das Team innovative Technologien und Verfahren zur Kameraüberwachung.
Erdbebengefährdung: Das Netzwerk Geofon des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ)
Wo bebt die Erde? Welche Regionen sind besonders gefährdet? Und was müssen Planer:innen in solchen Gebieten berücksichtigen, bevor sie Bauprojekte entwerfen? Darüber informiert das GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) mit dem seismischen Netzwerk GEOFON. Gemeinsam mit zahlreichen internationalen Partnern erstellt das GFZ zum Beispiel Live-Seismogramme, aber auch spezielle Zonierungskarten. Die Karten zeigen an, welche Regionen nur gering durch Erdbeben gefährdet sind und sich für den Bau komplexer, hochsensibler Anlagen eignen, etwa Chemiewerke oder Talsperren.
Ein Ergebnis dieser Arbeit ist die „Europäische Makroseismische Skala“: Am GFZ entwickelt gilt die Skala heute als internationales Standardwerk zur Intensitäts- und Risikoabschätzung.
Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)
Wir begeistern uns für kreative technische Innovationen. Möglichen Risiken behalten wir stets im Auge, seien es Unfälle, Datenlecks oder auch ethische Fragen. Unsere zentrale Informationsstelle ist das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Das Büro ist eine selbstständige wissenschaftliche Einrichtung und berät den Deutschen Bundestag und seine Ausschüsse. Das TAB führt Studien und Projekte durch, beobachtet wichtige technische Trends und analysiert die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Entwicklungen. Das Büro wird vom Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) betrieben und kooperiert mit weiteren Forschungseinrichtungen.