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Humboldt-Professor Matthias Tschöp wird Helmholtz-Vizepräsident

Der Arzt, Forscher und Wissenschaftsmanager Matthias Tschöp ist seit 1. Januar 2023 Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft: Der CEO des Zentrums Helmholtz Munich koordiniert damit künftig den Helmholtz-Forschungsbereich Gesundheit.

Bild: Matthias Tunger Photodesign

„Unser Ziel bei Helmholtz Health ist es, bahnbrechende Forschungsergebnisse gemeinsam noch schneller in die Anwendung für personalisierte Prävention und Präzisionsmedizin zu bringen.  Hierbei nutzen wir neueste Schlüsseltechnologien und entwickeln diese in Bioengineering oder Künstlicher Intelligenz oft auch selbst. Synergien schaffen wir durch zentrumsübergreifende Großprojekte, eine intensivere Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin und die Etablierung neuer Kooperationsplattformen mit der Industrie. Gemeinsam können wir die besten Köpfe weltweit für unsere Forschung gewinnen und so den Forschungs- und Gesundheitsstandort Deutschland stärken“, so Matthias Tschöp.

Matthias Tschöp ist seit 2018 wissenschaftlicher Geschäftsführer bei Helmholtz Munich und seit 2012 Humboldt-Professor an der Technischen Universität München. Als Arzt, Forscher und Wissenschaftsmanager treibt er sowohl die biomedizinische Grundlagenforschung voran als auch den schnellen Transfer neuer Erkenntnisse in die Praxis.

„Wir freuen uns sehr, einen derart innovativen und engagierten Forscher für unser Präsidium gewonnen zu haben“, erklärt dazu Otmar D. Wiestler, Präsident von Helmholtz. „Seine Initiativen beflügeln die medizinische Spitzenforschung unserer Gemeinschaft schon seit langem. Als Koordinator des Bereichs Gesundheit wird er den international herausragenden Ruf von Helmholtz Health nun noch weiter ausbauen.“

Persönlich erzielte Matthias Tschöp seine wichtigsten Erfolge auf dem Gebiet der Diabetes- und Adipositasforschung: So entdeckte er neben dem Hungerhormon Ghrelin die Wirkstoffklasse der Polyagonisten. Letztere sind die Grundlage der im vergangenen Jahr zugelassenen hochwirksamen Adipositas-Medikamente und versprechen mit aktuell über zehn weiteren Kandidaten in klinischen Studien ein enormes Potenzial. Endlich können damit die Volkskrankheiten Übergewicht und Adipositas wirksam medikamentös behandelt und damit das Risiko, an Diabetes zu erkranken, deutlich gesenkt werden.

Für seine Arbeit auf den Gebieten der Prävention und Therapie wurde der Münchner bereits vielfach mit renommierten Preisen wie der Carus-Medaille der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) ausgezeichnet. Er kennt die unterschiedlichen Perspektiven von Medizin und Forschung aus eigener Erfahrung: Nach seiner Approbation wechselte er 1999 zunächst in die Diabetesforschung eines pharmazeutischen Unternehmens in den USA, war dann Mitgründer eines Startups und leitete als Professor und Forschungsdirektor ein Forschungsinstitut an der Universität Cincinnati. Einem gemeinsamen Ruf von der Technischen Universität München (TUM) und Helmholtz Munich folgte er 2011 nach Deutschland. Dort baute er als Gründungsdirektor das Helmholtz Diabetes Center zu einer weltweit führenden Forschungsinstitution auf und gründete den Helmholtz Pioneer Campus.

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