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Ein gesunder Planet - Hin zu einer schadstofffreien Umwelt

Es gibt Millionen von chemischen Verbindungen auf der Welt. Mehrere hunderttausend davon werden für Dienstleistungen genutzt, etwa als Medikament, Haushaltsmittel oder Düngemittel.

Bild: UFZ/André Künzelmann

Während diese Dienstleistungen gewollt sind, können Chemikalien auch unerwünschte Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt haben. Schätzungen zufolge sind weltweit beispielsweise 16 Prozent aller vorzeitigen Todesfälle auf Umweltverschmutzung mit Chemikalien anthropogenen Ursprungs zurückzuführen.

Wir untersuchen, welche Effekte Chemikalien auf Ökosysteme und die menschliche Gesundheit haben. Dafür werden alle Chemikalien und Umwelteinflüsse, denen Individuen lebenslang ausgesetzt sind, betrachtet: Äußere Umwelteinflüsse durch Chemikalien in der Luft, im Wasser oder in der Nahrung sowie Komponenten, die in Organismen als Reaktion auf Belastungen produziert werden. Diese integrierende Sichtweise wird als Exposom bezeichnet.

Wie werden Chemikalien in der Umwelt und im Menschen umgewandelt und abgebaut? Welche Stoffe sind so langlebig, dass sie sich in Tier und Mensch wiederfinden und anreichern? Welche schädlichen biologischen Wirkungen können Chemikalien auslösen und wie lässt sich die Wirkung von Chemikalien vorhersagen? Um Antworten auf diese Fragen zu geben, entwickeln wir vielfältige Methoden. So wollen wir mit chemisch-analytischen Methoden, die viele Chemikalien gleichzeitig detektieren können und deren Eigenschaften zu beurteilen helfen, beispielsweise erkunden, wie Chemikalien mit Bakteriengemeinschaften im Darm in Wechselwirkung treten. Wir entwickeln bioanalytische Methoden mit Zellmodellen bis hin zu ökologischen Tests mit Lebensgemeinschaften, um Chemikalieneffekte in der Umwelt vorausschauend beurteilen zu können. Dafür nutzen wir Labormodelle, beobachten aber auch unterschiedliche Lebewesen in der Umwelt wie zum Beispiel Insektenlarven oder Algen in Gewässern. Zudem suchen wir nach Schadstoffen in Wasser, in Umweltorganismen und in unserem Blut, um so herauszufinden, welche schädlichen Effekte Chemikaliencocktails haben.

Ziel unserer Forschung ist, neue Ansätze für die vorausschauende Risikobeurteilung von Chemikalien und die Bewertung von Umweltqualität zu entwickeln. Dieses Wissen machen wir für eine nachhaltigere Chemie sowie für die Überwachung und das Management von Chemikalien verfügbar.

„Unsere Mission ist, auf eine gesunde Umwelt hinzuarbeiten, die durch Chemikalienbelastungen so wenig wie möglich beeinträchtigt wird und zugleich die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen sicherstellt.“

Topicsprecherin Beate Escher, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ

E-Mails: beate.escher(at)ufz.de

Topic-Support: Michaela Hein, UFZ

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