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Helmholtz eröffnet neues Auslandsbüro in Israel

Berlin, 22.10.2018 – Die größte Forschungsorganisation Deutschlands intensiviert ihre Zusammenarbeit mit Israel: Die Helmholtz-Gemeinschaft eröffnet heute feierlich ein neues Auslandsbüro in Tel Aviv. Damit will sie ihre langjährigen Kooperationen mit exzellenten Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen – und weitere aufbauen.

Das neue Helmholtz-Büro wird das insgesamt vierte Auslandsbüro der Forschungsgemeinschaft sein. Offiziell wurde es im Rahmen der Feierlichkeiten der deutschen Botschaft Israel zum Tag der Deutschen Einheit in Tel Aviv eröffnet. "Wir freuen uns sehr, dass sich die Helmholtz-Gemeinschaft künftig noch stärker in Israel engagieren möchte", sagt die deutsche Botschafterin, Susanne Wasum-Rainer. "Die produktive wissenschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder ist ein wichtiger Grundstein unserer einzigartigen Beziehungen zueinander."

Die Helmholtz-Gemeinschaft zählt zu den Pionieren der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Israel. "Wir haben uns für diesen Standort entschieden, weil wir in unseren langjährigen Kooperationen mit israelischen Partnern eine unglaubliche Dynamik wahrnehmen", ergänzt Otmar D. Wiestler in Tel Aviv. "In vielen wissenschaftlichen Bereichen wie der Medizin, der Chemie oder Physik, der Umwelt- oder Energieforschung bietet das Land Spitzenwissenschaft auf internationalem Top-Level. Auf dem breiten Feld der Digitalisierung ist Israel Weltspitze. Deshalb wollen wir unsere hervorragenden Grundlagen nutzen, um eine neue Qualität der Zusammenarbeit und eine neue Dimension der Partnerschaft zu erreichen."

Allein die Anzahl der Forschungspreise, die bislang nach Israel gingen, sei bezeichnend für die Forschungsleistungen des kleinen, hochinnovativen Landes – sechs Nobelpreise in Chemie und zwei in Wirtschaft beispielsweise. "Ebenso beeindruckend ist aber die israelische Gründer-Szene", sagt Wiestler weiter. "Nirgendwo auf der Welt ist deren Dichte höher als in der Gegend um Tel Aviv, wo geschätzte 6.000 Start-ups tätig sind." Das eröffne viele interessante Möglichkeiten, um Know-how und Technologie noch schneller in die Anwendung zu bringen.

Das neue Büro wird in einem zentralen Co-Working-Space in Tel Aviv angesiedelt sein. "Viele junge Existenzgründer haben hier ein Standbein", sagt Billy Shapira, die Leiterin des neuen Helmholtz-Büros in Tel Aviv. "Der Spirit dieser Start-up-Szene ist faszinierend und wir haben hier kurze Wege zu potenziellen neuen Kooperationspartnern." Shapira war viele Jahre lang in verantwortlichen Positionen für die Hebrew-University in Jerusalem tätig, zuletzt als Vizepräsidentin und Kanzlerin. Für Helmholtz sei sie ein Glücksfall, betont Wiestler.

Erst im April 2017 hat Helmholtz eine Kooperation mit dem Weizmann Institut, einer der bedeutendsten Wissenschaftseinrichtungen in Israel, ins Leben gerufen. Das Weizmann-Helmholtz Laboratory for Laser Matter Interaction (WHELMI) soll eine Brücke zwischen der Grundlagen- und der angewandten Forschung in der Laser-Teilchenbeschleunigung schlagen. Hier sollen hochintensive Laser entwickelt werden, dank derer sich extrem schnell ablaufende chemische oder biologische Prozesse beobachten lassen. Das wird auch in der Strahlentherapie zur Behandlung von Tumoren zum Einsatz kommen. "WHELMI ist eine Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) im israelischen Rechovot", sagt Otmar D. Wiestler. "Wir hoffen jetzt, dass diesem Vorzeigeprojekt viele weitere folgen."

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 4,5 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

www.helmholtz.de/israel

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