Programmorientierte Förderung
Unsere Mission ist es, durch Spitzenforschung Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Möglich wird das durch die Programmorientierte Förderung (PoF).
Helmholtz steht für forschungsgetriebene Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – sei es das Energiesystem der Zukunft, der Klimawandel, Volkskrankheiten oder Quantentechnologien. Unsere 18 Forschungszentren bündeln dafür ihre Expertise in langfristig angelegten, zentrenübergreifenden Programmen. Die Programmorientierten Förderung (PoF) macht es möglich, komplexe Fragestellungen gemeinsam und systematisch zu bearbeiten.
Die Förderung von strategisch ausgerichteten, langfristigen Programmen stellt sicher, dass bei Helmholtz komplexe Fragestellungen von den Expert:innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen gemeinsam angegangen werden. Statt einzelne Zentren pauschal zu finanzieren, bringt die PoF die Zentren mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen zusammen, schafft Synergien und macht die Stärken der Zentren wirksam. Internationale Top-Wissenschaftler begutachten regelmäßige die Programme und ihren Output.
In diesem Strategieprozess entwickeln die Zentren auch ihre einzigartigen Forschungsinfrastrukturen weiter. Ein Kernelement von Helmholtz ist es, diese komplexen Forschungsanlagen für die internationale Wissenschaft zu entwickeln und zu betreiben. Ob Beschleuniger, Experimentieranlagen, Forschungsschiffe oder Hochleistungsrechner: Sie bilden eine entscheidende Grundlage für wissenschaftlichen Fortschritt bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen unserer Zeit.
Dank der Programmorientierten Förderung können wir den sich verändernden großen Herausforderungen dynamisch begegnen. Damit sind wir nicht nur ein starker Player in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft, sondern auch ein attraktiver Partner für weltweite Kooperationen. Ein Beispiel ist die internationale vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, koordinierte MOSAiC-Expedition. Forscher:innen aus mehr als 80 Institutionen aus 20 Nationen beteiligten sich daran, die komplexen Klimaprozesse der zentralen Arktis zu verstehen, die Darstellung dieser Prozesse in globalen Klimamodellen zu verbessern und so Klimaprognosen verlässlicher zu machen.
Strategie- und Begutachtungsprozess
Der Programmorientierte Förderung ist mehr als ein Finanzierungsmodell – sie ist der strategische Rahmen unserer Forschung. Sie setzt die Schwerpunkte der Helmholtz-Forschung und deren Finanzierung über eine Programmperiode. Die Mittelvergabe erfolgt wettbewerblich, nach wissenschaftlichen und strategischen Kriterien. Grundlage ist die Begutachtung der neu justierten Programme von internationalen Gutachtergremien. Durch dieses Verfahren stärken wir die strategischen Schwerpunkte, belohnen Exzellenz, identifizieren Potenziale und fördern wissenschaftliche Kooperationen.
Die Begutachtung verläuft in einem zweistufigen Prozess: Die erste Stufe ist eine wissenschaftliche Begutachtung der Zentren. Die zweite Stufe ist eine strategische Bewertung der künftigen Programme auf der Ebene der Forschungsbereiche.
Im Fokus dieser wissenschaftlichen Begutachtung steht die wissenschaftliche Qualität der Forschung der einzelnen Forschungszentren und ihres Zusammenwirkens in den übergreifenden Programmen. Die Wissenschaftlichen Begutachtungen der laufenden Programmperiode fanden im ersten Halbjahr 2025 statt. In mehrtägigen Vor-Ort-Begutachtungen haben über 600 Gutachter:innen aus 28 Ländern in 32 Verfahren die Aktivitäten der Zentren bewertet. Der Fokus lag auf den wissenschaftlichen Leistungen, dem Impact, der Originalität, dem Innovationspotenzial sowie auf der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
In der strategischen Bewertung richtet sich der Blick auf die Programmvorschläge für die kommende Förderperiode (2028 bis 2035), die sich an den forschungspolitischen Ziele orientieren und dabei die Empfehlungen aus der wissenschaftlichen Begutachtung aufnehmen. In jedem Forschungsbereich bewertet eine Gutachtergruppe die Programme nach ihren Zielen, ihrer wissenschaftlichen Kompetenz und ihrer Umsetzungsstrategie. Die Vorsitzenden der Gutachtergruppen der wissenschaftlichen Begutachtung wirken hier mit; so ist eine Verknüpfung beider Stufen gewährleistet.
Auf Grundlage der erstellten Gutachten empfiehlt schließlich der Helmholtz-Senat, in welcher Höhe und in welcher Aufteilung Bund und Länder die Forschungsprogramme fördern. Auf diese Weise entstehen auch Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Programme und Forschungsbereiche.
Dank dieses Zusammenspiels von Qualitätssicherung und perspektivischer Begutachtung ist Helmholtz prägender Akteur in der internationalen Spitzenforschung und gleichzeitig tief verwurzelt im gesellschaftlichen Auftrag.
Die PoF auf einen Blick
Dr. Sören Wiesenfeldt
Bereichsleiter Forschung
Helmholtz-Gemeinschaft