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Weltklimakonferenz

Stimmen aus der Wissenschaft

Bild: BMU, Cornelia Marschel

Die Weltklimakonferenz in Katowice ist vorbei. Was denken Wissenschaftler über die Ergebnisse des Gipfels?

Die Weltklimakonferenz hat sich in Katowice darauf geeinigt, wie der Pariser Klimavertrag umgesetzt werden soll. Das Regelwerk enthält Bestimmungen darüber, wie Fortschritte beim Klimaschutz künftig gemessen und verglichen werden sollen. Auch über den finanziellen Beitrag, mit dem die Industriestaaten die Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen sollen, herrscht Einigkeit. Sanktionen für den Fall, dass einzelne Staaten nicht liefern gibt es allerdings nicht. Der diplomatische Druck soll alle auf Kurs halten. 

Bild Christian Schmid.

Daniela Jacob ist Direktorin des Climate Service Center am Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung.  

"Es ist geschafft!  Zum 2. Mal hat sich die Staatengemeinschaft zur gemeinsamen Begrenzung des Klimawandels auf deutlich unter 2 Grad und zur Anpassung an seine unvermeidbaren Folgen bekannt. Das ist ein großer Erfolg der globalen Demokratie. Auch wenn diese Prozesse zu langsam erscheinen, sind sie absolut notwendig. Die Fakten sind bekannt (auch durch den Sonderbericht 1.5 Grad), das Ziel ist gesteckt und erste Regeln sind beschlossen. Jetzt geht es darum, Handlungsoptionen zu entwickeln. Für die Unterfütterung dieser gesellschaftspolitischen Prozesse sind wissenschaftlichen Fakten unverzichtbar: der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft muss nun deutlich verstärkt werden, um gemeinsam innovative Konzepte zu entwicklen, die zur Begrenzung der Erwärmung auf maximal 1.5 Grad führen und gleichzeitig nachhaltige Entwicklung und Reduktion von Armut weltweit ermöglichen."

Bild: Sebastian Wiedling / UFZ

Reimund Schwarze koordiniert die Forschung zu "Klimawandel und Extremereignissen" am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. 

"Die Klimaverhandlungen im polnischen Katowice waren langwierig und schwierig.  Dennoch wurde ein Gesamtergebnis erreicht, dass sich mehr als nur sehen lassen kann. Das für die Umsetzung des Parisabkommens wichtige Transparenzsystem zur Anhebung der freiwilligen nationalen Beiträge der Vertragsstaaten ist in allen Bereichen Klimaschutz, Klimanpassung, Finanzhilfen und Technologietransfer konkretisiert und abgesegnet. Und es gibt klare Regeln, um die nationalen Beiträge vergleichen und zusammenzählen zu können, so dass man sich ab 2023 weltweit an den Zielen des Parisabkommens messen kann."

„Deutschland hatte keine klaren Steuerungskonzepte“ - Interview mit Maria Máñez Costa vom Climate Service Center Germany des Helmholtz-Zentrums Geesthacht

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