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Presseinformation

Erste Auswahlrunde bei Helmholtz European Partnering: Neue Impulse für Europas Forschungsraum

Berlin, 27.07.2018 – Mit dem neuen Förderprogramm "Helmholtz European Partnering" stärkt die Helmholtz-Gemeinschaft die Forschungszusammenarbeit im europäischen Raum – insbesondere in Ost-, Mittel- und Südeuropa. Durch eine institutionelle Partnerschaft mit einem Helmholtz-Zentrum auf einem zukunftsweisenden Forschungsgebiet bekommen die Partnerinstitutionen wertvolle Impulse zur nachhaltigen Weiterentwicklung auch des dortigen Forschungssystems. In der ersten Ausschreibungsrunde sind nun drei Anträge ausgewählt worden, die mit bis zu 250.000 Euro pro Jahr aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt werden.

Die ausgewählten Projektpartner kommen aus Malta, Slowenien und Kroatien – gemeinsam mit Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft werden sie sich nun drei Jahre lang intensiv einem Forschungsthema widmen. Das ist das Ergebnis der ersten Ausschreibung im neu geschaffenen "Helmholtz European Partnering"-Programm. "Ich gratuliere den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von ganzem Herzen", sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. "Auf den Forschungsgebieten des nachhaltigen Grundwasser-Managements, der Material-, Energie- und Umweltforschung unter Einsatz von Hochleistungsrechnern sowie bei der Erforschung neuartiger Trägersysteme für Impfstoffe werden sie innovative Beiträge leisten." Die vertiefte Kooperation mit Ländern insbesondere in Ost-, Mittel- und Südeuropa werde darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der jeweiligen Wissenschaftssysteme leisten und damit den Europäischen Forschungsraum als Ganzes stärken. "Gerade die institutionelle Partnerschaft mit einem unserer Zentren bietet hervorragende Möglichkeiten, zukunftsweisende Forschungsthemen und auch ein Forschungssystem umfassend und nachhaltig anzugehen",  sagt Wiestler weiter. "Das ist angesichts des weltweiten Wettbewerbs, gerade um die besten Talente, von enormer Bedeutung."

Im "Helmholtz European Partnering"-Program m sollen einerseits gemeinsame Forschungsprojekte verfolgt werden. In deren Rahmen können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beispielsweise Forschungsaufenthalte beim Partner absolvieren, gemeinsame Symposien bestreiten oder Publikationen erarbeiten. Insbesondere talentierte jüngere Forschende sollen im Rahmen von Mobilitäts-, Forschungs- und Qualifizierungsprogrammen unterstützt werden. "So leisten wir auch einen Beitrag zur Nachwuchsförderung im jeweiligen Land", sagt Wiestler. Andererseits stehen die jeweiligen Helmholtz-Zentren, die an den Programmen beteiligt sind, den Partnerinstitutionen bei der Weiterentwicklung von strategisch wichtigen Forschungsvorhaben, Management- und Infrastrukturen unterstützend zur Seite. Der Wissenstransfer wird etwa über gegenseitige Besuche, gemeinsame Weiterbildungsveranstaltungen und Teilnahme an Management Teams und Advisory Boards intensiviert.

Das "Helmholtz European Partnering" wird insgesamt drei Mal ausgeschrieben. Pro Ausschreibungsrunde können bis zu drei Initiativen gefördert werden. Die zu fördernden Vorhaben sollten jeweils eine Laufzeit von drei Jahren haben, mit einer Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre nach erfolgreicher Evaluierung. Die maximale Summe, die beim Impuls- und Vernetzungsfonds des Helmholtz-Präsidenten beantragt werden kann, beträgt 250.000 Euro pro Jahr und Projekt.

In der ersten Ausschreibungsrunde gingen neun Anträge ein. Von ihnen wurden auf Basis der Ergebnisse einer schriftlichen Begutachtung sechs zu einer Auswahlsitzung mit einem internationalen Gutachterpanel unter Vorsitz des Helmholtz-Präsidenten eingeladen. Ausgewählt wurden folgende drei Projekte:

  • GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und University of Malta (Malta); Sustainable Management of Offshore Groundwater Resources (SMART):

Die Grundwasserressourcen in Küstenregionen sind durch Bevölkerungswachstum, die zunehmende Umweltverschmutzung und den Klimawandel enormen Belastungen ausgesetzt. SMART wird zu einem grundlegenden Wandel in der Methodik zur Charakterisierung von Offshore-Aquiferen - Süßwasserkörper unterhalb des Meeresbodens - und zu unserem Verständnis, wie diese alternative Süßwasserquelle nachhaltig genutzt werden kann, führen. Kontakt: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel; Bradley Weymer, E-Mail: bweymer@geomar.de

  • Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und Jožef Stefan Institut (Slowenien); Crossing borders and scales – an interdisciplinary approach (CROSSING):

Das Projekt umfasst vier Teilbereiche in interdisziplinären Forschungsfeldern. Dazu gehören die Einbindung von Ionentechniken bei der korrelativen analytischen Mikroskopie, die Untersuchung der Ausbreitung und Wechselwirkung von Nanopartikeln im Erdreich, die Nutzung von Hochleistungsrechnern für die Simulation komplexer Prozesse zur Erhöhung der Sicherheit in groß-technischen Anlagen und die Bündelung der komplementären Kompetenzen auf dem Gebiet der Ionenstrahlforschung in einem virtuellen Ionenstrahlzentrum. Kontakt: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR); Johannes von Borany, E-Mail: j.v.borany@hzdr.de

  • Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und University of Rijeka sowie University Clinic Zagreb (Kroatien); New cytomegaloviral vaccine vector concepts:

Dieses Projekt wird das Potenzial des Zytomegalievirus – einem allgegenwärtigen Virus aus der Herpes-Familie – als Träger von Impfstoffen gegen Infektionen mit anderen Viren, zum Beispiel Hepatitis C-, Hanta- oder Chikungunya-Virus, untersuchen. Das Projektteam besteht aus herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Kroatien und Deutschland. Kontakt: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI); Prof. Luka Cicin-Sain, E-Mail: Luka.Cicin-Sain@helmholtz-hzi.de

Die Ausschreibung der zweiten Förderrunde erfolgt am 10. September 2018.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit mehr als 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von mehr als 4,5 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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