Ozonloch
„Das Problem wird sich lösen“
Das Ozonloch über der Antarktis ist so groß wie seit neun Jahren nicht mehr. Der Stratosphärenforscher Jens-Uwe Grooß vom Forschungszentrum Jülich erklärt, warum es dennoch keinen Grund zur Besorgnis gibt.
Uns regt es nicht auf, weil es uns nicht überrascht. Das Ozonloch bildet sich immer im polaren Winter und Frühling in dem sogenannten Polarwirbel über der Antarktis. Und in der Stratosphäre, also in 20 Kilometern Höhe, verhält es sich nicht anders als bei uns am Boden: Mal ist ein Winter etwas kälter, mal etwas wärmer. Auch wenn wir in der Stratosphäre von Temperaturen unter minus 80 Grad reden. In diesem Jahr ist es dort so kalt wie seit 2006 nicht mehr. Das ist kein Aufreger, sondern eine statistische Schwankung.
Kann man das Ozonloch wirklich allein auf FCKW reduzieren? Nicht alle Ersatzstoffe sollen völlig unschädlich seien …
Ist eine meteorologische Konstellation denkbar, die das Ozonloch noch größer werden lässt als 2006 oder jetzt?
… und mit gravierenderen Auswirkungen auf Natur und Mensch als jetzt schon …
Das Ozonloch hat bereits die gravierende Auswirkung, dass wir in polaren Breiten von 70 Grad Süd eine UV-Einstrahlung haben wie in Kalifornien. Dass die wenigen Menschen in der Antarktis trotzdem keinen Sonnenbrand bekommen, liegt natürlich daran, dass sie schon aufgrund der Kälte dicke Kleidung tragen. In Neuseeland und Australien gibt es bereits in der Wettervorhersage Angaben zum UV-Index, wenn sich das Ozonloch mal wieder über Südaustralien oder Südneuseeland erstreckt. Die Menschen wissen: Bei einem hohen UV-Index geht man nicht vor die Tür oder schützt sich durch angepasste Kleidung. Solche Effekte würden sich verstärken, aber sie sind nichts Neues.
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