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Wissenschaftsbild des Monats

Umweltfreundliche Fischzucht

Tilapia-Buntbarsche in einem Becken des Zentrums für Aqualukturforschung am AWI Bremerhaven. Tilapia swimming in one of the tanks at the Center for Aquaculture research at the AWI Bremerhaven.

Der rote Nil-Tilapia (Oreochromis niloticus) ist ein weltweit beliebter Speisefisch. Er stammt aus Zentralafrika und gehört zur Familie der Buntbarsche. Neben Karpfen und Lachs gehört der Tilapia-Buntbarsch zu den am häufigsten gezüchteten Nutzfischen in der Aquakultur. Er ist ein genügsames pflanzenfressendes Tier mit hohem Proteingehalt. Nicht im Bild zu sehen, sind die Garnelen, die die Forscher zusammen mit den Buntbarschen in gemeinsamen Wasserbecken halten. Die AWI-Forscher wollen ein effizientes integriertes Aquakultursystem entwickeln, das die anfallenden Nährstoffe optimal recycelt. Buntbarsche zusammen mit Garnelen zu halten, ist dabei besonders hilfreich, denn die Tiere essen ihre Abfälle gegenseitig, benötigen weniger Futter und produzieren gleichzeitig weniger Nährstoffe. „Wir streben an, die Haltung von Nil-Tilapia so umweltneutral wie möglich zu gestalten“, sagt Matthew Slater, wissenschaftlicher Leiter der Forschungsgruppe. In Aquakultur gezüchtete Fische stellen die Hälfte des menschlichen Fischbedarfs. Gegenüber der Fischerei hat sie den Vorteil, dass kein Beifang anfällt. Aquakultur mit pflanzenfressenden Fischen die kein tierisches Protein konsumieren, wirken außerdem der Überfischung der Meere entgegen, da für die Fütterung der gezüchteten Tiere keine wildlebenden Fische gefangen werden müssen. Anders sieht das etwa bei gezüchteten Lachsen aus. Sie bekommen wildlebende Fische in Form von Fischmehl als Futter. Ein wichtiges Ziel nachhaltiger Aquakultur ist deshalb, den Fischmehlbedarf erheblich zu reduzieren beziehungsweise komplett zu ersetzen. Problematisch bei der Aquakultur ist außerdem der Nährstoffaustrag in die Umwelt. Häufig sind die Fischfarmen mit offenen Gewässern verbunden, sodass Futter und Fäkalien in die Umwelt gelangen. Mit der integrierten Fischzucht wollen die AWI-Forscher diese Probleme in den Griff bekommen. Aktuell analysieren sie das Wachstum und Wohlbefinden der Tiere. <br><a href="http://www.awi.de/forschung/besondere-gruppen/aquakultur/aquakulturforschung/projekte/tilapia-ras-shrimp.html">Tilapia-RAS-Shrimp (AWI)</a>

Das Gewimmel auf unserem aktuellen Wissenschaftsbild des Monats zeigt Buntbarsche in einem Becken des Zentrums für Aquakulturforschung am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven. Forscher wollen die Aufzucht der Tiere nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten.

Der rote Nil-Tilapia (Oreochromis niloticus) ist ein weltweit beliebter Speisefisch. Er stammt aus Zentralafrika und gehört zur Familie der Buntbarsche. Neben Karpfen und Lachs gehört der Tilapia-Buntbarsch zu den am häufigsten gezüchteten Nutzfischen in der Aquakultur. Er ist ein genügsames pflanzenfressendes Tier mit hohem Proteingehalt. Nicht im Bild zu sehen, sind die Garnelen, die die Forscher zusammen mit den Buntbarschen in gemeinsamen Wasserbecken halten. Die AWI-Forscher wollen ein effizientes integriertes Aquakultursystem entwickeln, das die anfallenden Nährstoffe optimal recycelt. Buntbarsche zusammen mit Garnelen zu halten, ist dabei besonders hilfreich, denn die Tiere essen ihre Abfälle gegenseitig, benötigen weniger Futter und produzieren gleichzeitig weniger Nährstoffe. „Wir streben an, die Haltung von Nil-Tilapia so umweltneutral wie möglich zu gestalten“, sagt Matthew Slater, wissenschaftlicher Leiter der Forschungsgruppe.

In Aquakultur gezüchtete Fische stellen die Hälfte des menschlichen Fischbedarfs. Gegenüber der Fischerei hat sie den Vorteil, dass kein Beifang anfällt.  Aquakultur mit pflanzenfressenden Fischen die  kein tierisches Protein konsumieren, wirken außerdem der Überfischung der Meere entgegen, da für die Fütterung der gezüchteten Tiere keine wildlebenden Fische gefangen werden müssen. Anders sieht das etwa bei gezüchteten Lachsen aus. Sie bekommen wildlebende Fische in Form von Fischmehl als Futter. Ein wichtiges Ziel nachhaltiger Aquakultur ist deshalb, den Fischmehlbedarf erheblich zu reduzieren beziehungsweise komplett zu ersetzen. Problematisch bei der Aquakultur ist außerdem der Nährstoffaustrag in die Umwelt. Häufig sind die Fischfarmen mit offenen Gewässern verbunden, sodass Futter und Fäkalien in die Umwelt gelangen. Mit der integrierten Fischzucht wollen die AWI-Forscher diese Probleme in den Griff bekommen. Aktuell analysieren sie das Wachstum und Wohlbefinden der Tiere.

Foto: Alfred-Wegener-Institut / Heiner Mueller-Elsner

Franziska Roeder

Multimedia Editor
Helmholtz-Gemeinschaft