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Helmholtz Perspektiven 0316

8 Titelthema Teleskopfelder  Das CTA-Observatorium vereint insgesamt rund 100 Einzelteleskope an zwei Standorten. Grafik: DESY/Milde Science Comm./Exozet Das CTA-Observatorium wird am DESY in Zeuthen wissenschaftlich koordiniert. Ein Interview dazu gibt es hier: www.helmholtz.de/ cta O ffiziell misst der Cerro Armazones, ein Berg in den chilenischen Anden, 3064 Meter. Seit Juni 2014 ist er aber um ein paar Meter niedriger geworden. Der Grund: Mit zahlreichen Sprengungen wurde der Gipfel eingeebnet, um Platz für das künftig größte Teleskop der Erde zu schaffen, das European Extremely Large Telescope der Europäischen Südsternwarte. Das eine Milliarde Euro teure Rie- senauge wird einen Hauptspiegel mit 39 Metern Durchmesser erhalten. Da sich ein solcher Reflek- tor nicht am Stück fertigen lässt, wird er aus fast 800 sechseckigen Elementen zusammengesetzt. Wenn das Teleskop 2024 in Betrieb geht, wird dessen Spiegel hundert Millionen Mal mehr Licht sammeln als das menschliche Auge und Bilder mit bislang unvorstellbarer Detailschärfe liefern. Ein ähnlich gewaltiges Projekt befindet sich derzeit ganz in der Nähe im Bau: Auf das Chren- kov Telescope Array (CTA) setzen die Wissen- schaftler die größten Hoffnungen; mehr als hun- dert Teleskope unterschiedlicher Größe umfasst es, mit deren Hilfe sich Gammastrahlung beobach- ten lässt – eine Methode, die präzise Rückschlüsse auf die Vorgänge im Universum zulässt. Das CTA wird an zwei Standorten aufgebaut, in Chile und auf La Palma. „Mit diesen neuartigen Anlagen kommen jahrzehntelange Forschungsarbeiten zum Abschluss“, erklärt David Paneque, der am Max-Planck-Institut für Physik in München für die wissenschaftliche Koordination des Hoch- energie-Gammastrahlenobservatoriums MAGIC verantwortlich ist. „Es ist aber auch ein wenig Zufall, dass gerade jetzt die technischen Anfor- derungen erreicht werden.“ Der früheste Zugang zum Universum Um die Tragweite der aktuellen Fortschritte zu ermessen, ist ein Blick in die Vergangenheit der Astrophysik unumgänglich – eine Vergangenheit, die im Jahr 1609 beginnt. Damals wurde das sichtbare Licht dank Galileis ersten Fernrohr- beobachtungen zum Zugang zum Universum – zum einzigen Zugang. Optische Teleskope haben bis heute immer wieder zu sensationellen Entdeckungen geführt. Eines der markantesten Beispiele sind extrasolare Planeten, die nicht Helmholtz Perspektiven  September – Oktober 2016

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