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Helmholtz Perspektiven Juli 2016

32 FORSCHUNG Helmholtz Perspektiven Juli – August 2016 Wirbeljäger Unter Führung des Instituts für Küstenforschung (HZG) erforschen 40 Wissenschaftler in einer groß angelegten Expedition den Einfluss kleiner Meereswirbel auf die Ozeanzirkulation und das Wachstum von Mikroalgen. Im Forschungsgebiet werden zahlreiche Messinstrumente eingesetzt. Erstmalig spielt dabei ein Zeppelin mit Spezialkameras eine zentrale Rolle. Infografik: Jörg Stiehler POLEN FORSCHUNGS- GEBIET Bornholm (DK) Schiffe Usedom Zeppelin DEUTSCHLAND Ausgestattet ist der Zeppelin mit modernen, hoch- sensiblen Messgeräten, die unter anderem Tempe- raturunterschiede von 0,03 Grad Celsius wahr- nehmen und das Farbspektrum des Meerwassers erfassen. Temperaturunterschiede im Wasser sind der entscheidende Messwert, mit dessen Hilfe die Forscher die Strömungen überhaupt aufspüren. Die Differenzen kommen zu Stande, weil im Inneren des Wirbels kaltes Wasser an die Oberfläche gedrückt wird. Das kalte Wasser enthält vermutlich Nährstoffe, die das Mikroalgenwachstum fördern. Nachdem der Zeppelin jetzt über der Ostsee den ersten Wirbel aufgespürt hatte, schwebte er über ihm und leitete eine ganze Reihe von unterschied- lichen Forschungsschiffen, autonomen Ozeanglidern, Schwarmrobotern und Driftern zu den Strömungen. Diese führen unterschiedlichste Messungen durch, um Informationen über den Zustand des Wassers zu erhalten. So messen die Geräte neben der Temperatur unter anderem die Wassertrübung, den Cholorphyll-, Salz- und Sauerstoffgehalt, und sie bestimmen die Algengruppen und Nährstoffe in der Umgebung. All diese Daten sollen den Einfluss der Wirbel auf unser Klima und die Produktivität der Meere nachweisen. Dabei ist es unwahrscheinlich, dass ein kleiner Wirbel alleine den gesamten Ozean beeinflusst. Die Forscher vermuten eher, dass das Zusammenspiel vieler kleiner und großer Wirbel entscheidend ist. Über der Ostsee konnte nun erstmalig der gesamte Prozess eines Wirbels von rund 400 Metern Durchmesser von der Entstehung bis zum Zerfall verfolgt werden. „Die dabei gewonnen Daten- signale der Chlorophyll-Konzentrationen waren sehr deutlich erkennbar“, sagt Baschek. Auch insgesamt zeigte er sich zufrieden.  Rebecca Winkels GEBIET STEMME S10-VTX TREIBBOJE LUDWIG PRANDTL – HELMHOLTZ-ZENTRUM GEESTHACHT SCHLEPPFISCH KLEINE OZEANWIRBERL SCHLEPPKETTE SENSOREN EDDY – HELMHOLTZ-ZENTRUM GEESTHACHT (HZG) MONSUN OZEANGLIDER INFRAROTKAMERA HYPERSPEKTRALKAMERA ELISABETH MANN BORGESE – LEIBNIZ-INSTITUT FÜR OSTSEEFORSCHUNG WARNEMÜNDE LUFTSCHIFF Aktuelle Ergebnisse zur Forschung unter: www.helmholtz.de/ zeppelin

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