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Helmholtz Perspektiven Juli 2016

10 TITELTHEMA Umstrittene Energiewende Obwohl die meisten Menschen für die Energiewende sind, wollen sie Windräder und Solaranlagen nicht in ihrer Nähe haben. Bild: Guillermo del Olmo/shutterstock Auch bei der Energiewende sei die große Frage, wie man die Menschen beteiligen könne. „Es geht nicht darum, eine Technik ‚unters Volk zu bringen‘, sondern die Menschen so einzubinden, dass der Gestaltungsprozess für sie stimmig ist“, sagt Ortwin Renn. „Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung drücken in Umfragen ja Zustimmung zur Energiewende aus. Wir müssen also die großen vorgegebenen Ziele und die Wünsche der Einzel- nen möglichst in Einklang bringen.“ Die Ergebnis- se der Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS zeigen, dass Politik und Wirtschaft die Bevölkerung struk-dass Politik und Wirtschaft die Bevölkerung struk-dass Politik und Wirtschaft die Bevölkerung struk turiert einbinden müssen. Der Forschungsverbund, in dem von 2011 bis 2016 Helmholtz-Zentren und Universitätspartner an der sozialverträglichen Gestaltung künftiger Energieversorgung forschen, stellte auch fest: „Bürgerbeteiligung ist jedoch nicht dazu geeignet, für bereits vorliegende Lösungsvor-dazu geeignet, für bereits vorliegende Lösungsvor-dazu geeignet, für bereits vorliegende Lösungsvor schläge Akzeptanz zu finden.“ Beteiligung setze voraus, dass verschiedene Alternativen bestünden. Welche Art der Bürgerbeteiligung am besten geeignet ist, ein Runder Tisch etwa oder eher eine vermittelnde Mediation, hänge von den Gruppen und der Schärfe des Konflikts ab. Es brauche vorab eine ‚sozialwissenschaftliche Diagnose‘, so Renn, also eine Einschätzung durch Fachleute. „Manche Formate sind leider ein reines Placebo, also ein Medikamentenersatz ohne Wirkstoff. In der Medi- zin mögen sie zwar einen positiven Effekt haben, aber in der Bürgerbeteiligung ist es ein Problem, wenn ich die Menschen zum Dialog bitte und die Ergebnisse nicht weiter nutze.“ Ob die Umsetzung eines Projektes schwierig wird, lasse sich bereits im Vorfeld analysieren, ist sich Ortwin Renn sicher. Gegen Solar-Module auf Dächern beispielsweise gebe es kaum Wider-auf Dächern beispielsweise gebe es kaum Wider-auf Dächern beispielsweise gebe es kaum Wider stand – anders sehe es in einigen Regionen bei Solaranlagen auf der freien Fläche aus, abhängig vom Umfeld oder der besonderen Vorgeschichte im Ort. Wie sieht die Parteienlandschaft vor Ort aus, welche alten Konflikte bestehen? Sind viele Neu- zugezogene betroffen, die wegen der Idylle dorthin gezogen sind? „Wichtig ist, dass Soziologen, Psy- chologen und Politologen zusammenarbeiten und die ortsspezifische Lage analysieren“, sagt Renn. Armin Grunwald kennt solche Unterschiede bei der Akzeptanz. Er ist Professor für Technik- philosophie am KIT und Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. „Es hängt stark davon ab, wie konkret Helmholtz Perspektiven Juli – August 2016

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