Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Helmholtz Perspektiven Juli 2016

19FORSCHUNG Helmholtz Perspektiven Juli – August 2016 Gleiter aus dem Webstuhl G enau 125 Jahre hat es gedauert. Nachdem Otto Lilienthal 1891 seine ersten Flug- versuche im brandenburgischen Derwitz unternommen hat, konnten Forscher jetzt mit mo- dernen naturwissenschaftlichen Methoden seine Arbeit untersuchen – und ganz nebenbei klären, was den Flugpionier beim letzten seiner vielen tausend Flugexperimente am 9. August 1896 das Leben gekostet hat. „Wir wollten ergründen, wie gut Lilienthal seinen Segler überhaupt lenken konnte“, sagt Andreas Dillmann vom DLR. „Dafür mussten wir mit dem Nachbau in den Windkanal“, ergänzt Christian Schnepf, der gemeinsam mit Dillmann am DLR-Institut für Aero- dynamik und Strömungstechnik die aufsehenerre- genden Versuche begleitete. Die Wissenschaftler präsentierten auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin (ILA) das For- schungsobjekt — schwebend an der Decke einer transparenten Kuppel, samt historisch korrekt ge- kleideter Lilienthal-Puppe im Segler. Und Schnepf selbst berichtete den Besuchern am Boden von den Eigenschaften des Fluggeräts und davon, wie es ist, es im Wind zu spüren. „Lilienthal konnte seinen Segler nur mit Gewichts- verlagerungen steuern“, erzählt er. Mal mit den Beinen angewinkelt und die Gliedmaßen nach vorne geworfen, mal Nur 23,3 Kilogramm wiegt Luftfahrtgeschichte. Schwerer war er nicht, der „Normalsegelapparat“ des Flugpioniers Otto Lilienthal. Forscher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben ihn jetzt gemeinsam mit Kollegen vom Lilienthal-Museum bis ins kleinste Detail nachgebaut was den Flugpionier beim letzten seiner vielen tausend Flugexperimente am 9. August wie gut Lilienthal seinen Segler überhaupt lenken konnte“, sagt kleideter Lilienthal-Puppe im Segler. Und Schnepf selbst berichtete den Besuchern am Boden von den Eigenschaften des Fluggeräts und davon, wie es OTTO LILIENTHAL (1848–1896) gilt als Wissenschaftler unter den Flugpionieren: Systematisch entwickelte er Messapparaturen, verglich Flügelprofile und entdeckte, dass eine gewölbte Fläche fast doppelt so viel Auftrieb hat wie eine Ebene. Fast 20 Jahre studierte er Vögel und veröffentlichte 1889 das Buch „Der Vogelflug als Grund- lage der Fliegekunst“. Eine Arbeit zum Normalsegelapparat stand aus und blieb durch seinen Tod unvollendet.

Seitenübersicht