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Badegewässer

UFZ bündelt Daten zur Wasserqualität

Bild: fotolia.com/tinadefortunata

Sommerzeit ist Badezeit – Doch wie ist es eigentlich um die Qualität des Wassers in den europäischen Badegewässern bestellt? Laut Jahresbericht 2012 der Europäischen Umweltagentur erfüllen 95 Prozent der Badegewässer die europäischen Mindeststandards für die Wasserqualität. An drei von vier Standorten ist sie hervorragend. Woher kommen all diese Daten und wer beurteilt die Qualität der Gewässer?

Wissenschaftliche Daten zum Zustand europäischer Gewässer werden an zentraler Stelle gesammelt: am Europäischen Themenzentrum für Inlands-, Küsten- und Meeresgewässer (ETC/ICM). Die Daten kommen von zahlreichen europäischen Forschungsinstitutionen, Organisationen und nationalen Ämtern, wie dem Umweltbundesamt und zukünftig dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Ab 2014 übernimmt das UFZ für vier Jahre die Leitung des Europäischen Themenzentrums von den tschechischen Kollegen. Angesiedelt ist es dann in Magdeburg.

Wesentliche Aufgabe des Europäischen Themenzentrums ist es, Daten zur Nutzung und zum Zustand von Flüssen, Seen, des Grundwassers und der Meere in Europa zusammen zu führen und so die Arbeit der Europäischen Umweltagentur zu unterstützen. Die Experten analysieren unter anderem den Zustand der Gewässer und der Umwelt. Wie sind die Wasserqualitäten? Welche Schadstoffe treten auf? Sind die Gewässer ökologisch intakt? Auch die Auswirkungen von Extremereignissen wie Überflutungen und Dürren auf den Wasserhaushalt sind Teil der Untersuchungen.

Aktuelle Daten zur Wasserqualität der Badegewässer liefert und visualisiert die Website "WaterWatch" http://eyeonearth.org/map/WaterWatch/ der Europäischen Umweltagentur in einer interaktiven Karte. Diese kombiniert die von Ämtern und Behörden auf regionaler Ebene gesammelten und veröffentlichten Daten zur Badewasserqualität mit aktuellen Vor-Ort-Beobachtungsdaten von Bürgern. WaterWatch ist Teil des Citizen Science-Projektes Eye-on-Earth http://eyeonearth.org.

Eine wichtige Aufgabe im europäischen Gewässerschutz ist die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Diese schreibt vor, dass alle Gewässer bis 2015 in einem "guten Zustand" sein sollen, erläutert Sandra Richter vom UFZ. Sie ist Mitarbeiterin im Department Aquatische Ökosystemanalyse und Management. Neu ist zudem, dass auch die hydromorphologischen Bedingungen bewertet werden, also zum Beispiel, ob Flussufer verbaut sind und wie der Pflanzen- und Baumbewuchs im Uferbereich ist - denn Fische benötigen. Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten im Gewässer.

Nachdem die Verantwortlichen 2009 für alle europäischen Flussgebiete Bewirtschaftungspläne mit einer ersten Zustandsbewertung erstellt haben, werden aktuell die Maßnahmen zur Verbesserung des Zustands umgesetzt. Experten der beteiligten Forschungsinstitute werten dann die Daten zu den Gebieten aus und beurteilen sie: Auch Indikatoren für politische Entscheidungen können so entwickelt werden. Mit ihnen lassen sich die Einhaltung der europäischen Vorgaben und deren Erfolg überprüfen. Das UFZ stellt zum Beispiel Experten auf den Gebieten Aquatische Ökosysteme, Hydrologische Modellierung und Umweltökonomie für die zukünftige Arbeit im Themenzentrum zur Verfügung.

Interessant ist die Datenbündelung auch für den Bürger, denn das europäische Themenzentrum publiziert auf seiner Website http://icm.eionet.europa.eu/Databases Karten und Ergebnisse.

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