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Helmholtz Perspektiven 0115

Inhalt 33 4000 – 6000 m Plastikmeer  Immer mehr Kunst- stoffabfälle belasten die Meere und die dort lebenden Organismen. Bild: Jurgen Freund/ Nature Picture Libra- ry/Corbis wenn er irgendwo im Hinterland etwa von schlecht gesicherten Deponien verweht oder einfach in die Landschaft geworfen wird. Auch bei Naturkatast- rophen wird Müll ins Meer gespült. Schiffsbesat- zungen entsorgen Abfälle auf offenem Meer, teils gehen Gegenstände wie Fischereigeräte einfach verloren – die sind neben Verpackungsmaterial tat- sächlich das größte Problem. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht, wenn das Plastik erst einmal im Meer gelandet ist: Selbst bei einer Plastiktüte dauert es nach heutigen Schätzungen 450 Jahre, bis sie sich zersetzt hat. Wenn das Plastik im Meer landet, wird es mit der Zeit von Organismen bewachsen und sinkt ab. Sterben die Organismen, steigen die Plastikstücke wie bei einem Jo-Jo-Effekt zunächst wieder auf. Wenn sie dann aber schließlich auf den Meeres- boden gelangen, lagern sich Sedimente darauf ab und der Müll bleibt dort. Experten vom Umwelt- bundesamt schätzen, dass 70 Prozent des Plastiks auf den Meeresboden sinken, 15 Prozent an der Wasseroberfläche schwimmen und 15 Prozent an Strände gespült werden. Doch der Müll stört nicht nur den Ausblick an heimischen Stränden: Verlo- rengegangene Geisternetze fischen weiter in den Ozeanen, Tiere verhungern bei gefülltem Magen, weil sie Plastik mit Nahrung verwechseln, und in Küstennähe sammelt sich in einigen Regionen Müll in unvorstellbaren Mengen. Ein spektakuläres Phänomen sind die enor- men Müllstrudel im Pazifik: Entlang der natürlichen Meeresströme sammelt sich auf sehr großen Flächen Plastik, besonders ausgeprägt vor Japan und in der Region um Hawaii. Bis zu zweieinhalb Kilo – nach anderen Schätzungen fünf Kilo – Abfälle finden sich dort auf einem Quadratkilometer. Helmholtz Perspektiven  Januar – Februar 2015

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