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Helmholtz-Perspektiven 0214

Helmholtz Perspektiven Mai – Juni 2014 9Titelthema Treibt den Körper an  Francesca Spagnoli möchte die Bauchspeicheldrüse von Diabetes-Patienten mit frischen Zellen in Schwung bringen. Bild: Arne Sattler werden müssen, da sie sich gegenseitig stimulieren“, sagt die Biologin Heike Walles, die an der Univer­ sität Würzburg auch Regenerative Medizin lehrt. Außerdem müssten die Zellen versorgt werden. Auch das sei schwieriger als früher angenommen. Bei der Kultivierung von Zellen für eine Diabetes-Therapie kommt hinzu, dass man erst einmal mehr Wissen über einen entscheiden­ den Moment braucht: den Moment, in dem in einem Embryo aus so genannten Vorläuferzellen entweder Bauchspeicheldrüsen- oder Leberzel­ len entstehen. Dieser Schlüsselmoment ist das Fachgebiet von Francesca Spagnoli vom MDC. Geforscht werde dabei an Mäusen, sagt Spag­ noli: „Die Gene, die die Bildung der Bauchspei­ cheldrüse kontrollieren, sind bei Mäusen und Menschen sehr ähnlich.“ Etwa drei Wochen nach der Befruchtung entwickeln sich beim Menschen die Vorläuferzellen weiter – bei Mäusen nach nur acht Tagen. Doch woran entscheidet sich, ob eine bestimmte Vorläuferzelle später einmal zu einer Bauchspeicheldrüse wird oder zu einer Leber? Um diese Frage zu beantworten, isolierten Spagnoli und ihre Kollegen im Labor bestimmte Zellen von Mausembryonen. Die in den Zellkernen enthaltene RNA – Kopien des Erbmaterials – lösten sie heraus und untersuchten dann tausende von Genen. „Wir konnten ein Gen identifizieren, das entscheidend dafür ist, ob sich aus einer Vorläuferzelle eine Leber- oder eine Bauchspeicheldrüsenzelle entwi­ ckelt.“ Im nächsten Schritt wurden Leberzellen im Labor gezielt zu Vorläuferzellen umprogrammiert, die sich dann schließlich zu neuen Beta-Zellen entwickeln konnten. Mäuse mit Diabetes, denen man diese Zellen einsetzte, produzierten wieder etwas Insulin. „Im nächsten Schritt wollen wir ver­ suchen zu beweisen, dass das Reprogrammieren auch mit menschlichen Leberzellen funktioniert“, sagt Francesca Spagnoli. Ein solcher Erfolg wäre eine gute Basis für neue Therapien: „Leberzellen zu gewinnen ist medizinisch recht einfach“, erklärt Spagnoli. „Man kann eine Biopsie machen und dabei kleine Teile der Leber entnehmen, ohne dem Patienten zu schaden.“ Denn kein anderes Organ könne sich so gut regenerieren wie die Leber. Dass der Körper sich vielfach selbst helfen kann, dient Wissenschaftlern wie Francesca Spagnoli als Vorbild. Das große Ziel: die Prinzipien 

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