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Helmholtz-Perspektiven 0214

13 Helmholtz Perspektiven Mai – Juni 2014 telegramm Kieler Förde trainiert Seepocken für Klimawandel Seepocken – kleine Krebstiere, die sich am Untergrund fest­ saugen – reagieren in der Kieler Förde auf viel Kohlenstoffdioxid im Wasser wesentlich unempfindlicher als ihre Artgenossen vor der Westküste Schwedens. Zu diesem Ergebnis kamen Wissen­ schaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Die CO2-Konzentration in der Kieler Förde ist stellenweise jetzt schon so hoch, wie Klimaforscher sie für offene Ozeane in mehr als 100 Jahren voraussagen. Daher vermuten die Forscher, dass die Kieler Seepocken durch die schon heute variierenden Umweltbedingungen besser an den Klimawandel und die damit einhergehende Ozeanversauerung angepasst sein werden. Gut im Training  Kieler Seepocken. Bild: Christian Pansch/GEOMAR Forscher helfen Leberzellen gegen Hepatitis B Zusammen mit internationalen Partnern haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München einen Weg gefunden, wie sie Hepatitis B-Viren (HBV) in befallenen Leberzellen abbauen kön­ nen. Weltweit leiden mehr als 240 Millionen Menschen an einer chronischen HBV-Infektion, allein in Deutschland sind es rund 500.000. Medikamente können den Virus zwar in Schach halten, aber nicht eliminieren. Sein Erbmaterial harrt in den Leberzellen der Patienten aus und kann immer wieder aktiv werden, um neue Viren zu bilden. Die Münchner Forscher behandelten HBV-infizier­ te Zellen mit verschiedenen körpereigenen Abwehrstoffen und aktivierten zusätzlich einen Zellrezeptor. Darauf produzierten die Zellen verstärkt bestimmte Proteine, die das Erbmaterial des Virus ausfindig machten und abbauten. Erdbeben in Chile war exakt vorhergesagt Das Starkbeben, das am 2.April dieses Jahres die Region um den chilenischen Ort Iquique erschüttert hat, wurde von den Seismologen genau dort bereits erwartet. „In einem untermeeri­ schen Graben entlang der Küste taucht der Pazifikboden unter den Kontinent und baut dabei Spannung auf, die sich durch Erdbeben entlädt“, sagt Onno Oncken vom Helmholtz-Zentrum Potsdam (GFZ). „Im Verlauf von rund 150 Jahren bricht dabei der gesamte Plattenrand vom Süden in Patagonien bis nach Panama im Norden mit großen Erdbeben einmal komplett durch.“ Dieser Zyklus war schon durchlaufen – mit der Ausnahme eines letzten Segments westlich von Iquique. Allerdings hat sich Anfang April die Spannung der Erdkruste noch nicht vollständig entladen. Seismologen haben vor Ort zahlreiche Messstationen errichtet, um die Vorgänge in der Erdkruste zu erfassen und neue Erkennt­ nisse zum Erdbebenrisiko zu sammeln. Erdbebenspion  Aufbau einer geodynamischen Beobachtungsstation in Chile. Bild: Bernd Schurr/GFZ Neuer 3-D-Atlas zeigt Metallbelastung im Ozean Ein digitaler, dreidimensionaler Atlas zeigt in einer bislang einzig­ artigen Detailschärfe, wie sich Eisen, Cadmium, Blei und Spuren anderer Metalle in den Weltmeeren verteilen. Über 30 Institute aus zehn Ländern arbeiten an dem Projekt GEOTRACES, um Quel­ len, Senken und Verbreitungswege dieser Stoffe zu analysieren. An diesem Projekt sind auch Forscher des Alfred-Wegener-Insti­ tuts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, und des GEOMAR beteiligt. Erste Zwischenergebnisse zeigen zum Beispiel, wie sich Blei in 500 bis 2.000 Metern Tiefe durch den Atlantik zieht: Dort schwimmt vermutlich ein großer Teil des Bleis, das vor der Einführung bleifreien Benzins in Nordamerika und Europa aus den Auspuffrohren unserer Autos quoll. Belastung in 3D  Verteilung von Blei im Atlantik mit besonders hoher Konzentration in den roten und gelben Bereichen. Bild: R. Schlitzer / AWI

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