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Helmholtz Perspektiven September – Oktober 2014 30 forschung Energie einsparen ließe, wenn man die Computer aus der Ferne anschalten könnte. Bis jetzt ist dieser Artikel ohne das Wort ausgekommen, um das es eigentlich die ganze Zeit geht. Ein Wort, das bei den meisten Menschen eine Mischung aus verhaltener Zustimmung und gewisser Ratlosigkeit auslöst. Denn was genau heißt eigentlich Nachhaltigkeit – bis auf dass es irgendetwas Gutes sein soll? Das Beispiel Jülich zeigt, wie es laufen kann, wenn sich die Beteiligten vorgenommen haben, das Wort abseits aller politisch korrekten Beteu- erungen ernst zu nehmen. Als erstes Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft hat das Forschungszen- trum kürzlich auch einen so genannten Nachhal- tigkeitsbericht vorgelegt. Denn und obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) der Begriff in kaum einer gesellschaftlichen Debatte der vergangenen Jahre fehlen durfte, haben Bemühungen, ihn im Alltag mit Leben zu füllen, in der deutschen Wissenschaft noch kaum Einzug gehalten. Genau das versuchen sie in Jülich – mit einem Mix aus akribischen Analysen, ungewöhnlichen Projekten und manchmal zunächst abwegig erscheinenden Ideen. „Forschungseinrichtungen hinken bisher der privaten Wirtschaft beim Nachhaltigkeitsmanage- ment deutlich hinterher“, sagt Günter Bachmann, Generalsekretär des Rats für nachhaltige Entwick- lung, der die Bundesregierung berät. Dabei gehe es beim Begriff der Nachhaltigkeit in der Wissen- schaft um wesentlich mehr als um die Energie- wende und umweltfreundliche Beschaffung, betont auch Harald Heinrichs, Nachhaltigkeits- Experte von der Leuphana-Universität Lüneburg: „Weiterreichende Fragen der Antizipation von Chancen und Risiken von Forschung und Entwick- lung oder der Messung gesellschaftlicher Wirkun- gen von Wissenschaft“ seien wichtige Aspekte für Forschungseinrichtungen. Beim Forschungszentrum Jülich beschäftigt sich mittlerweile eine eigene Stabsstelle mit dem Thema. „Wir sind dafür da, Ideen anzustoßen und zu begleiten, die einen effizienteren Einsatz aller Ressourcen ermöglichen“, sagt Peter Burauel, der zusammen mit seiner Kollegin Ellen Clare Kam- mula an der Schaltstelle sitzt. „ZukunftsCampus“ heißt seine Abteilung, denn hier geht es mehr als nur darum, Energie und Wasser zu sparen. Das ganze Forschungszentrum soll in den nächsten Jahren auf Nachhaltigkeit hin ausgerichtet werden. Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Einbezie- hung der Mitarbeiter: So ähnlich, wie es in Ulrich Schurrs Wissenschaftlergruppe im Kleinen ge- klappt hat, als etliche Vorschläge zum Energiespa- ren kamen, soll es auch im Großen bei sämtlichen Diskussion erwünscht  Mitarbeiterbefragungen sind in Jülich fester Bestandteil der Mitbestimmung. Auch im Rahmen des „Städtebaulichen Masterplans 2050“ haben die Beschäftigten bei der Entwicklung des Campus mitgeredet. Bilder: Forschungszentrum Jülich Peter Burauel leitet die Stabsstelle „ZukunftsCampus“ am Forschungs- zentrum Jülich

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