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Helmholtz Perspektiven 021_4

INHALT 17 Helmholtz Perspektiven März – April 2014 Die Grundlage Ihres Berichtes bilden wissenschaftliche Publikationen, die zum Beispiel Daten zur historischen Entwick- lung von Temperaturen und Wetter- phänomenen enthalten. Wer entscheidet, welche Publikationen einfließen? Settele: Wir versuchen, uns die we- sentlichen Aussagen aus der gesamten Literatur rauszuziehen. Wir suchen nach Arbeiten, die repräsentativ für das Fachgebiet sind. Wenn viele Studien zu ähnlichen Ergebnissen kommen, haben wir ein großes Vertrauen, dass die Ergeb- nisse stimmen. Es ist also eine quantitative Betrach- tung, wie viele Studien es gibt, die zum gleichen Ergebnis kommen? Pörtner: Auch wenige Studien mit ein- deutigen Ergebnissen können aussage- kräftig sein; es geht um die Qualität der Daten. Wir als Leitautoren haben die Aufgabe, uns einen Überblick über die relevante Literatur in unserem Bereich zu verschaffen. Kalte Winter, stagnierende Durch- schnittstemperaturen weltweit, und das seit Jahren: Da drängt sich schon die Frage auf, wo der vom IPCC erwähnte Temperaturanstieg bleibt. Settele: Es findet immer noch eine Erwär- mung statt, nur nicht so schnell wie zuerst angenommen. Pörtner: Die momentane Pause in der Erd- erwärmung ist Ausdruck der Variabilität der natürlichen Systeme in ihrer Antwort auf den Klimawandel. Wir haben das Problem, dass jeder denkt, die Klimaänderungen bewegten sich wie auf einer geradlinigen Autobahn und zeigten einen eindeutigen Trend. Es gibt aber ein Auf und Ab. Jetzt sind wir in einer Phase, in der es nicht so deutlich aufwärts geht. Hierbei spielen die Ozeane eine Rolle, die über 90 Prozent der zusätzlichen Wärme aufnehmen. Wer entscheidet eigentlich, welche Wissenschaftler beim IPCC-Bericht mitmachen dürfen? Pörtner: Die Regierungen sammeln die na- tionalen Kandidaten und geben sie an das IPCC-Büro weiter. Die Autoren werden nach ihrer Kenntnis von bestimmten Themen ausgewählt. Es gibt auch politische  Eisschmelze in der Arktis  Hat der Eisbär schon bald kein Eis mehr unter den Füßen? Bild: Stefan Hendricks/AWI

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