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Helmholtz Perspektiven 021_4

12 Helmholtz Perspektiven März – April 2014 TELEGRAMM Telegramm Die Kunst des Kuschelns Dicht drängen sich die Kaiserpinguine in der Antarktis aneinander, um sich gegenseitig warm zu halten. Damit sich jedes Tier auch mal in der Mitte aufwärmen kann, wird die Gruppe – Huddle ge- nannt – ständig durchmischt. Alle 30 bis 60 Sekunden macht ein Pinguin einen Schritt, wodurch periodische Wellen in der Kolonie entstehen. Diese Beobachtungen veröffentlichten Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), erstmals 2011, nachdem sie Videoaufnah- men von Pinguinkolonien analysiert hatten. Jetzt sind die Forscher wieder in der Antarktis und bauen eine neue, größere Beob- achtungsstation auf. „Mit den sehr kurzen Filmaufnahmen von damals konnten wir nur kleine Aspekte der Dynamik beschreiben, die innerhalb eines Huddles auftreten“, sagt Daniel Zitterbart, AWI-Wissenschaftler und Erstautor der Studien. Diesmal wollen die Forscher herausfinden, wie lange die Tiere in einem Huddle verbleiben, wo sie ins Gedränge eintreten und wo sie wieder herauskommen. Völlig ungeklärt ist auch, wann die Tiere ein Huddle bilden, warum es innerhalb weniger Minuten wieder auf- brechen kann und wie sich die Gruppe als Ganzes bewegt. Dazu installieren die AWI-Wissenschaftler verschiedene Kameras an der Neumayer-Station, die über viele Jahre hinweg mehrmals pro Sekunde Aufnahmen machen sollen. Rund 2.000 Pinguine lassen sich so individuell verfolgen. „Das neue Observatorium erlaubt es uns, mehrere Jahre täglich das Huddle-Verhalten zu beobachten“, sagt Zitterbart. „Das ist weltweit einmalig.“ Kuscheln nach Plan  Kaiserpinguinküken wärmen sich in einer Kuschelgemeinschaft, aber wer darf in die Mitte? Bild: Stefan Christmann/AWI Forschung +++ Forschungspolitik +++ Termine Pinguinvideos und -bilder unter: www.helmholtz.de/ pinguine

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