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Helmholtz-Perspektiven 03

13telegramm Helmholtz Perspektiven November – Dezember 2013 Fischembryos schützen sich gegen Gifte Einen natürlichen Schutz gegen Chemikalien haben Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ beim Zebrabärb- ling entdeckt. Die Embryos dieser Fischart besitzen ein Protein, das giftige Substanzen aus ihrem Körper heraustransportiert und die Fische so gegenüber Giftstoffen unempfindlich macht. Bestimmte Chemikalien allerdings können, wenn sie ins Wasser gelangen, diesen Schutzmechanismus außer Kraft setzen, indem sie das Transportprotein blockieren. Dann können auch andere schädliche Substanzen in die Embryos eindringen. Zebrabärblin- ge leben in den Zuflüssen des Ganges und sind bei uns beliebte Aquarienfische. Die Studie der UFZ-Forscher, die sie gemeinsam mit Kollegen vom Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag durchgeführt haben, könnte für die Gefahrenabschätzung be- stimmter Chemikalien von großer Bedeutung sein. Feinster Röntgenstrahl der Welt Zehntausendmal dünner als ein menschliches Haar ist der Röntgenstrahl, den Forscher von der Georg-August-Universität Göttingen an der Röntgenlichtquelle PETRA III des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY erzeugt haben. Er hat einen Durch- messer von knapp fünf Nanometern. Um die Detailschärfe von PETRA III zu steigern, verwendeten die Wissenschaftler ein spe- ziell hergestelltes, zwei tausendstel Millimeter kleines Drahtgitter als Linse. Der ultrafeine Strahl eröffnet neue Möglichkeiten für die Materialforschung, etwa zur Untersuchung von Nanodrähten, die in Solarzellen verbaut werden sollen. Gleiches Virus – andere Krankheit Das Epstein-Barr-Virus kann je nach der Aggressivität seiner Stämme unterschiedliche Krankheiten auslösen. Das hat eine Gruppe von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungs- zentrums und der Universität Zürich herausgefunden. Damit konn- ten sie nun aufklären, warum eine Infektion mit diesem Virus re- gional so unterschiedlich aussehen kann. In unseren Breiten- graden verursacht das Epstein-Barr-Virus das meist harmlos verlaufende Pfeiffersche Drüsenfieber. In Äquatorialafrika und Südostasien dagegen gilt es als Auslöser bestimmter Krebser- krankungen. Recycling in der Atmosphäre Die Erdatmosphäre verfügt über eine wirkungsvolle Selbstreini- gungskraft: So genannte Hydroxyl-Radikale – besonders reaktive Moleküle aus Wasserstoff und Sauerstoff – zersetzen den haupt- sächlich von Pflanzen produzierten, klimaschädlichen Kohlenwas- serstoff Isopren. Bei der Zersetzung entstehen wiederum neue Radikale, die die Luft von weiteren Schadstoffen und Spurengasen reinigen können. Wissenschaftler vom Forschungszentrum Jülich haben diesen viel diskutierten Mechanismus nun erstmals in der Klima-Simulationskammer SAPHIR nachweisen können. Ohne die atmosphärische Selbstreinigung wäre die Luftqualität schlechter und die Erderwärmung stärker. Weltrekord bei drahtloser Datenübertragung Mit einer Geschwindigkeit von 100 Gigabit pro Sekunde haben Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie Daten über eine Entfernung von 20 Metern übertragen. Das entspricht der 10.000-fachen Geschwindigkeit einer haushaltsüblichen erdgebundenen DSL-Internetleitung. Damit haben sie ihren eige- nen, erst im Mai dieses Jahres aufgestellten Weltrekord deutlich überboten: Damals hatten sie zwischen zwei Hochhäusern mit einer Übertragungsrate von 40 Gigabit pro Sekunde gefunkt. Vor allem in ländlichen Gegenden könnte die superschnelle drahtlo- se Breitband-Datenübertragung eine kostengünstige Alternative zu aufwendig zu verlegenden Glasfasernetzen darstellen. Eingebauter Giftschutz Embryos des Zebrabärblings besitzen ein Protein, das Chemikalien aus dem Körper schleust. Bild: Stephan Fischer/Eawag Atmosphäre im Kleinen In der Simulationskammer SAPHIR stellen Forscher Teile der Erdatmosphäre nach. Bild: Forschungszentrum Jülich

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