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Helmholtz Perspektiven 0714

31 Helmholtz Perspektiven Juli – August 2014 Forschungspolitik Helmholtz-Leute, Kooperationspartner, die politische Umgebung. Auch die Geld- geber aus Bund und Ländern. Und am Ende verabschieden wir Empfehlungen, die möglichst konkret und konstruktiv sein werden. Wie oft trifft sich die Gruppe, bis das Ergebnis steht? Ich schätze, unter fünf Sitzungen von jeweils ein bis zwei Tagen werden wir nicht wegkommen. Das ist schon eine sehr große Unternehmung. Nach jeder Sitzung gibt es ein ausführliches Protokoll, das wir beim nächsten Mal durcharbeiten und schauen: Wo besteht Einvernehmen? Das wird zur Basis dessen, was am Ende im Bericht steht. Schickt die Arbeitsgruppe Abordnungen in die Zentren? Möglich ist das, aber sicher werden wir nicht überfallartig auftauchen und auf ein- zelne Mitarbeiter losgehen. Ob wir nun vor Ort gehen oder nicht, ganz sicher werden uns Personen interessieren, die bei Helm- holtz eine Rolle spielen, sei es auf der Zentren- oder auf der Programmsprecher- Ebene. Stichprobenartig, versteht sich. Erkundigen Sie sich auch bei Dokto- randen und Postdocs, wie es ihnen bei Helmholtz gefällt? Ich würde es nicht ausschließen. Wobei schon die Frage ist, was ich davon habe, wenn ich einen Postdoc interviewe. Be- komme ich nicht möglicherweise genaue- re Informationen, wenn ich bei Helmholtz um Karriereweg-Statistiken bitte? Die könnten für uns vielleicht interessanter sein, als jetzt ein Individuum zwei Stunden lang auszuquetschen. Wann ist mit Ergebnissen der Arbeits- gruppe zu rechnen? Ich hoffe, dass wir unsere Empfehlungen im Oktober 2015 vorlegen können. Vor wenigen Tagen haben Sie Ihr Amt als Vorsitzender des Wissenschaftsrats angetreten. Worin sehen Sie Ihre wich- tigsten Aufgaben für die kommenden Jahre? Zunächst geht es für mich darum, das „Erbe“ möglichst gut zu entwickeln. Zum Erbe zählt für mich zum Beispiel das Papier zu den „Perspektiven des deut- schen Wissenschaftssystems“. Hier gilt Manfred Prenzel, 62, ist seit dem 1. Juli Vorsitzender des Wissenschaftsrats. Prenzel gehört zu Deutsch- lands führenden Bildungsforschern und war unter anderem nationaler Projektmanager der Pisastudien 2003 und 2006. An der Technischen Universität München hat er als Gründungsdekan mit der TUM School of Education eine Fakultät für Lehrerbildung aufgebaut, die bundes­weit als Vorbild gilt. Prenzel leitet die Wissenschaftsrats-Arbeitsgruppe zur Evaluation der Programmorientierten Förderung (POF) bei Helmholtz. es zu sehen, ob und wie die Empfehlun- gen, etwa die zur Profilierung der For- schungslandschaft oder zur Fortsetzung der Exzellenzinitiative, umgesetzt werden und wie die Entwicklung vorangetrieben werden kann. Die Stärkung der Hochschu- len ist und bleibt ein wichtiges Thema. Besondere Aufmerksamkeit möchte ich auf die Situation und die Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses richten. Und nicht zuletzt besteht eine Hauptaufgabe darin, bei jeder Gelegenheit verständlich zu machen, welchen zentra- len Stellenwert Forschung und Lehre für unsere Gesellschaft haben – nicht nur für die Wirtschaft, sondern für das Wohlerge- hen aller. Ich fürchte, das wird manchmal vergessen.   Interview: Jan-Martin Wiarda

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