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Helmholtz Perspektiven 0714

12 Helmholtz Perspektiven Juli – August 2014 telegramm Telegramm Forscher zeichnen die Wege von Baby­ schildkröten nach Frisch geschlüpft, machen sich junge Meeresschildkröten sofort auf den Weg ins sichere Wasser. Um ihren Hunger zu stillen, bleiben einige Populationen ihr Leben lang ganz in der Nähe ihres Geburtsortes. Andere Schildkröten lassen sich in bis zu 3.000 Ki- lometern Entfernung nieder und kehren nur zur Eiablage zeitweise an den Geburtsort zurück. Bisher war unklar, wonach die Tiere ihre Nahrungsgründe aussuchen. Nun haben Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel gemein- sam mit britischen und australischen Kollegen herausgefunden, dass Meeresschildkröten meist dorthin zurückkehren, wohin sie die Strömung als Jungtiere getragen hat. Grundlage der aktuellen Studie ist das durch Satellitenüber­ wachung gut erforschte Wanderungsverhalten erwachsener Meeresschildkröten. Außerdem bezogen die Wissenschaftler Daten zu den Oberflächenströmungen der Meere mit ein. Die Wege der Babyschildkröten simulierten sie am Computer: „Da frisch geschlüpfte Tiere noch nicht über ausreichend Kraft ver­fügen, um gegen die Strömungen anzuschwimmen, konn- ten wir sie im Modell als treibende Körper simulieren“, sagt GEOMAR-Forscherin Rebecca Scott. Die Satellitendaten über die erwachsenen Tiere verglichen Scott und ihre Kollegen mit den modellierten Driftrouten der Jungtiere. So stießen sie auf den Zusammenhang zwischen Wanderung und vorherrschender Strö- mung. Dabei scheint es ein Entfernungslimit zu geben: Liegen Brutplatz und Nahrungsgrund mehr als 3.000 Kilometer ausein- ander, würden die Tiere den Hin- und Rückweg nicht schaffen. Unterwegs zum Stammlokal Meeresschildkröten schwimmen bis zu 3.000 Kilometer zwischen Brut- und Nahrungsplatz hin und her. Bild: R. Scott/GEOMAR Forschung +++ Forschungspolitik +++ Termine

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