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Helmholtz Perspektiven November 2015

Helmholtz Perspektiven November – Dezember 2015 können, die dort andocken“, sagt Charité-Psycho- login Chantal Patricia Mörsen. Die Funktion der Rezeptoren sei es, das Verhalten in eine richtige Richtung zu lenken. „Wenn wir gutes Essen zu uns nehmen oder guten Sex haben, dann tut das unserem Körper gut, es sorgt für Vitalität und im Idealfall sogar für Nachkommen“, sagt Mörsen. Deshalb setzten sehr angenehme Dinge Dopamin im sogenannten Nucleus Accumbens frei, einem Teil des Gehirns. Anders als die Substanzen aus dem Zigarettenrauch kommt Dopamin im Gehirn von Natur aus vor. „Beim nächsten Mal wird vor dem gleichen Essen oder vor dem Sex mit dem gleichen Partner wieder Dopamin freigesetzt, was uns dazu motiviert, uns auf das freudige Ereignis aktiv zuzubewegen“, sagt Mörsen. Einer der zentralen Prozesse, die der Sucht im Gehirn zugrundeliegen, ist also nicht per se schlecht. Im Gegenteil: „Die Natur hat hier ein System geschaffen, um uns anzuspornen, lebens- wichtigen Tätigkeiten nachzugehen“, sagt Gerhard Meyer vom Institut für Psychologie und Kogniti- onsforschung der Universität Bremen. Wird diese Reaktion allerdings fehlgeleitet, kann sie schnell zur Gefahr werden. Das geschieht beim Rauchen nicht nur wegen der Inhaltsstoffe, die auf das Belohnungssystem einwirken, sondern auch Wachmacher aus der tasse Drei von vier Deutschen trinken täglich Kaffee. Sind sie damit alle süchtig? Bild: David-W-/photocase.de Helmholtz Perspektiven November – Dezember 2015

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