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Helmholtz-Gemeinschaft Geschaeftsbericht 2015

25 anwendungsorientierte Forschung ab. Vier Themen adressie- ren die wesentlichen Sektoren der zivilen Luftfahrt: Flug- zeuge, Hubschrauber, Antriebe und Flugbetrieb/Flugsiche- rung. Darüber hinaus werden allgemeine Forschungsthemen zur numerischen Simulationstechnik, zu Versuchsanlagen und zu luftfahrtrelevanten Aspekten der Umweltforschung bearbeitet. Die Arbeit erfolgt vor allem in interdisziplinär angelegten Projekten. Ein Beispiel für die ganzheitliche Betrachtung ist die Gründung der Einrichtung DLR-Lufttrans- portsysteme. Raumfahrt Übergeordnetes Ziel der Raumfahrtforschung ist der Einsatz der Raumfahrt zum gesellschaftlichen Nutzen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Erforschung der Erde und des Universums sowie aus der Forschung unter Weltraumbedingungen werden für kommerzielle Belange sowie staatliche Anwendungen eingesetzt. Dabei stehen die gesellschaftlichen Anforderungen im Vordergrund, wie die schnelle Reaktion im Krisenfall, die Bereitstellung genauer Navigationssysteme, der schnelle Empfang von Daten, die Überwa- chung des Klimas und der Landnutzung zur Schonung der Ressour- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geweckt, um im August 2014 in eine Umlaufbahn um den Ko- meten einzuschwenken und erste Messungen vorzunehmen. Dabei hat sie den uneben geformten Himmelskörper kartiert und nach einer geeigneten Landestelle gesucht. Am 12. No- vember trennte sich das Landegerät Philae vom Mutterschiff, um auf dem Kometen aufzusetzen. Nach dem ersten Boden- kontakt prallte Philae allerdings wieder von der Kometenober- fläche ab, da die Harpunen zur Verankerung nicht ausgelöst wurden. Nach drei Hüpfern blieb der Lander schließlich an zunächst unbekannter Position stehen. Er konnte seine Mes- sungen zwar beginnen, doch da er an einer schattigen Stel- le stand, produzierten die Sonnenkollektoren nicht so viel Energie wie erhofft. Am 15. November ging er erneut in den Schlafmodus. Groß war die Erleichterung, als sich Philae am 13. Juni 2015 von seinem schattigen Landeplatz betriebsbereit zurückmeldete und die ersten Daten zur Erde sandte. Philae und Rosetta begleiten nun zunächst den Schweifstern auf seinem Weg zu seinem sonnennächsten Punkt im August 2015. Dann, so hoffen die Wissenschaftler, werden sie mehr über den Ursprung des Lebens erfahren, vor allem, wenn es gelingen sollte, in Gas-Chromatogrammen Aminosäuren nach- zuweisen. Weitere Beispiele aus diesem Forschungsbereich g Erste Kometenlandung: Am 12. Novem- ber 2014 setzte die Weltraumsonde Rosetta die Lande-Einheit Philae auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gera- simenko ab. Dort sammelte er Daten über den Himmelskörper. Bild: ESA-C. Carreau/ATG medialab Energie I Erde und Umwelt I Gesundheit I Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr I Materie I Schlüsseltechnologien EUROPAS KOMETENJÄGER GEHT DER ENTSTEHUNG DES LEBENS AUF DEN GRUND Kaum ein wissenschaftliches Großprojekt hielt in den letzten Monaten die Welt so in Atem wie die europäische Mission Ro- setta. Sie untersucht einen der ältesten und ursprünglichsten Himmelskörper, den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. Die Mission besteht aus einem Orbiter und der Landeeinheit Philae. Das DLR baute wesentliche Teile des Landers und der Instrumente, es hat die Projektleitung für Philae inne und betreibt das Lander-Kontrollzentrum. DLR-Wissenschaftler be- reiteten die schwierige und bisher noch nie gewagte Landung auf einem Kometen vor und führten sie in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA durch. Das DLR-Institut für Planetenforschung ist für drei Instrumente auf dem Lander verantwortlich. Deren Messungen sollen Auf- schluss über die Entstehung unseres Sonnensystems geben. Seinen Anfang hatte die Reise bereits vor zehn Jahren ge- nommen, am 2. März 2004. Auf ihrem Weg führte das Mut- terschiff mehrere komplexe Flugmanöver durch (dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei), die ihm ausreichend Schwung für den langen Weg gaben. Im Juli 2011 war Rosetta in den Ruhemodus versetzt worden, weil in einer Entfernung von fast 800 Millionen Kilometern zur Sonne die Solarzellen nicht mehr ausreichend Strom für wichtige Funktionen erzeu- gen konnten. Am 20. Januar 2014 wurde Rosetta erfolgreich

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