Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Helmholtz Perspektiven 1411

Helmholtz Perspektiven November – Dezember 2014 9TITELTHEMA Liechtenstein Luxembourg Malta Non-visible countries to to No data reported or less than 10 isolates Not included to to Source: EARS-Net. Only data from countries reporting more than 10 isolates are shown. 1% 1% 5% 5% 10% 10% 25% 25% 50% 50% Prozentualer Anteil Antibiotikaresistente Stämme des Krankenhauskeims Staphylococcus aureus 2011 in Europa. Quelle: Europ. Centre for Disease Prevention and Control Liechtenstein Luxemburg Malta Nicht sichtbare Länder bis bis Keine Daten berichtet oder weniger als 10 Isolate Nicht einbezogen bis bis Source: EARS-Net. Only data from countries reporting more than 10 isolates are shown. 1% 1% 5% 5% 10% 10% 25% 25% 50% 50% Liechtenstein Luxemburg Malta Nicht sichtbare Länder bis bis Keine Daten berichtet oder weniger als 10 Isolate Nicht einbezogen bis bis Source: EARS-Net. Only data from countries reporting more than 10 isolates are shown. 1% 1% 5% 5% 10% 10% 25% 25% 50% 50% Nebenwirkungen zu vermeiden. Besondere Schwie- rigkeiten bereiten multiresistente Bakterien auch bei Kindern. „Bei Neugeborenen und Babys geht es bei Infektionen mit multiresistenten Keimen oft um Le- ben und Tod“, sagt Schlüter – auch, weil eine Reihe von Antibiotika bei Kindern nicht eingesetzt werden darf. Verschärft werden die Probleme noch dadurch, dass sich die multiresistenten Keime immer weiter außerhalb der Kliniken verbreiten. Mit den entdeckten Substanzen und ihrem neuen Wirkmechanismus könnte man die Keime an einem Punkt erwischen, wo sie sich nie Verteidi- gungsmechanismen aneignen mussten – und damit verwundbar sind. Schlüter: „Solche Substanzen wer- den dringend benötigt. Deshalb ist die Forschung daran und Entdeckungen wie die jüngste von den Kollegen von großer Bedeutung.“ Halten die entdeckten Substanzen von Rolf Müller das, was die ersten Tests versprechen, könnten sie der Ausbreitung erst einmal Einhalt gebieten – und man könnte die Bakterien wieder überall dort dezimieren, wo sie gefährlich werden könnten. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Dass die Substanz bei menschlichen Zellkulturen keine unerwünschten Wirkungen zeige, garantiere noch nicht, dass es beim Menschen am Ende nicht doch eine Unverträglichkeit gebe, sagt Müller. Außerdem müssen die Substanzen zum richtigen Wirkort gebracht werden, was sich oft als schwierig herausstellt: Nicht immer gelangen Stoffe aus dem Verdauungstrakt wie gewünscht in die Blutbahn. „Und wir müssen unsere Myxobakterienkulturen dazu bringen, die Substanz in großer Menge zu produzieren“, sagt Müller. Immerhin ist es geballtes Forscher-Knowhow, das sich all diesen Herausforderungen stellt. Denn neben Müllers Team haben zeitgleich auch Forscher vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Hans-Knöll-Institut) in Jena eine sehr ähnliche Substanz entdeckt. Erst als beide Gruppen ihre Patente anmelden wollten, haben sie voneinander erfahren. Kurzerhand beschlossen sie, künftig zusammen an der Sache weiterzuarbeiten – und meldeten ein gemeinsames Patent an. Die Aufrüstung auf Seiten der Antibiotika ist in vollem Gange.  Christian Heinrich

Seitenübersicht