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Forschung für eine nachhaltige und sichere Nutzung der Tiefengeothermie

"Die Geothermie hat ein riesiges Potenzial. In Deutschland könnten wir damit ein Drittel des Gasbedarfs für Wärme ersetzen – und angesichts der Klimakatastrophe und der geopolitischen Weltlage können wir darauf nicht verzichten."

Prof. Dr. Holger Hanselka, ehemaliger Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie

Das GeoLaB (Geothermie-Labor im Bergwerk) ist ein geplantes Felslabor. Ziel der Forschung ist eine sichere und nachhaltige Nutzung der wichtigsten Geothermieressourcen in Deutschland und weltweit.

Im geklüfteten kristallinen Gestein soll ein geowissenschaftliches Untertagelabor aufgefahren werden. Dieses Gestein, zu dem z.B. Granite zählen, hat weltweit das größte geothermische Potenzial zur Wärmeversorgung und Stromgewinnung. Allerdings wird dieser Energieschatz bisher kaum genutzt.

Im Fokus der GeoLaB-Forschung stehen geowissenschaftliche und geotechnologische Fragestellungen zu tiefen geothermischen Reservoiren. Ziel ist es, die komplexen Prozesse, die bei der Erschließung und Nutzung der Reservoire beteiligten sind, besser zu verstehen. Auf Basis dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen nachhaltige und sicherere Nutzungsstrategien für die Energiegewinnung aus dem Kristallingestein entwickelt werden.

"Mit dem Untertage-Labor betreten wir wissenschaftliches Neuland und bringen die Geothermieforschung weltweit einen entscheidenden Schritt weiter."

Prof. Dr. Oliver Kraft, Karlsruher Institut für Technologie

GeoLaB ist als gemeinsame Forschungsinfrastruktur der Helmholtz-Forschungsbereiche "Energie" und "Erde und Umwelt" konzipiert. Denn nur wenn in GeoLaB beide Perspektiven zusammenkommen, kann eine umweltgerechte Technologieentwicklung gelingen. So wird in synergetischer Forschung eine zukunftssichere Energieversorgung mit nachhaltiger Ressourcennutzung verbunden. 

Der Start von GeoLaB als strategische Ausbauinvestition der Helmholtz-Gemeinschaft erfolgte im Jahr 2023. Momentan befindet sich das Projekt in der Planungs- und Explorationsphase. Hierzu gehört die Standortauswahl unter wissenschaftlichen, technischen und sozio-ökonomischen Aspekten.

Partner

GeoLaB wird durch das KIT koordiniert. Helmholtz-Partner sind das GFZ und das UFZ. Vervollständigt wird der Forschungsverbund durch die TU Darmstadt und die BGE:

Die Technische Universität (TU) Darmstadt bringt ihre regionale geowissenschaftliche, insbesondere hydrogeologische Expertise in GeoLaB ein. In der Phase der Konzepterstellung war die TU Darmstadt beispielsweise bei der geologischen Untersuchung des Odenwalds und der Charakterisierung von Kluftnetzen im Gestein tätig.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist in der Aufbauphase von GeoLaB als Kooperationspartner involviert, um Erfahrung im Auffahren von Untertageinfrastrukturen mit modernen Methoden (Bohrtechniken, Virtual Reality, Sozialforschung, ...) zu sammeln. Die BGE sucht hier kein Endlager. GeoLaB ist in Deutschland seit längerer Zeit das einzige geowissenschaftliche Untertageforschungslabor, das neu errichtet wird. Das Untertagelabor eignet sich deshalb im Sinne des Wissenstransfers auch hervorragend dazu, entsprechende bergbauliche Kompetenzen aufzubauen.