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Helmholtz-Perspektiven

17 Helmholtz Perspektiven September – Oktober 2013 titelthematitelthema Treuhandstelle oder das Teilnehmermanagement im jeweiligen Studienzentrum möglich. Gibt es im Ausland vergleichbare Studien? Jöckel: In Frankreich zum Beispiel wird eine vergleichbare Studie aufgesetzt, auch in Großbri- tannien, Schweden, Holland, Kanada und China gibt es solche Untersuchungen. Die Nationale Kohorte in Deutschland hat einige Alleinstellungsmerkmale, etwa in Komplexität und Tiefe. Trotzdem ist sie so aufgebaut, dass sie mit anderen internationalen Studien möglichst kompatibel ist. Dadurch können sie für spezifische Fragestellungen zusammen- gefasst werden – das ist besonders von Vorteil, wenn man seltene Krankheiten untersucht, deren Erforschung eine sehr große Anzahl von Studienteil- nehmern erfordert. Werden die Ergebnisse in absehbarer Zeit zu neuen Therapien führen? Greiser: Wir wollen Risiko- und Schutzfaktoren für bestimmte Krankheiten identifizieren. Im Idealfall führt das zu einer Verbesserung von Prävention, Früherkennung und Diagnostik. Mit Ergebnissen von ersten Folgestudien, die auf dem gewonnenen Datenmaterial aufbauen, kann bereits in den nächs- ten Jahren gerechnet werden. In einem zweiten Schritt kann es durchaus sein, dass mithilfe der Daten auch neue Therapieansätze entwickelt wer- den. Das ist aber Zukunftsmusik und lässt sich, wie immer in der Forschung, nicht vorhersehen. Interview: Janine Tychsen Die Nationale Kohorte auf einen Blick Studienplan Die verschiedenen Phasen der Nationalen Kohorte laufen insgesamt über mehrere Jahrzehnte. Grafik: Nationale Kohorte Es ist die größte Langzeit-Gesundheitsstudie, die es bislang in Deutschland gegeben hat: In der Nationalen Kohorte werden 200.000 Proban- den aus dem ganzen Land über ein bis zwei Jahrzehnte hinweg medizinisch begleitet. Die Forscher erhoffen sich dadurch Rückschlüsse auf Entstehung und Vorbeugung von Volkskrankheiten. An der im Jahr 2008 von der Helmholtz-Gemeinschaft angestoßenen Initiative beteiligen sich auch Wissenschaftler von universitären Partnern und der Leibniz-Gemeinschaft. Die Kosten für die ersten zehn Jahre betragen 210 Mio. Euro und werden zu je einem Drittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, von den Bundesländern und von der Helmholtz-Ge- meinschaft getragen. Die Untersuchungen sollen im Jahr 2014 starten. www.nationale-kohorte.de

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