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Helmholtz Perspektiven Mai 2015

15 Helmholtz Perspektiven Mai – Juni 2015 tElEgraMM Virusprotein gegen Lymphdrüsenkrebs Krebserkrankungen des Lymphsystems werden oft durch entartete B-Zellen hervorgerufen, einer Sorte von Immunzellen. Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Helmholtz Zentrum München haben nun eine neue Methode ent- wickelt, mit der sie das Immunsystem beim Kampf gegen diese Krebszellen unterstützen wollen. Sie koppeln Bruchstücke eines Virusproteins an Antikörper, die sich an die entarteten B-Zellen anheften. Durch das Virusprotein wird das Immunsystem auf die Krebszellen aufmerksam und beginnt mit der Bekämpfung. Van Goghs Gemälde unter der Lupe DESY-Forschern ist es gelungen, den Verfallsprozess des orange- roten Pigments Bleimennige zu beschreiben. Das Bleioxid, das man als Rostschutzfarbe kennt, bringt schon seit der Antike Gemälde zum Strahlen, verliert aber mit der Zeit seinen satten Farbton. Das seltene Bleicarbonat Plumbonacrit, das Wissen- schaftler beispielsweise in einem Van Gogh-Gemälde von 1889 gefunden haben, stellt dabei eine Zwischenstufe im Verfall dar. Ein mikroskopisch kleiner Teil des Gemäldes reichte aus, um ein Tiefenprofil der Zusammensetzung zu erstellen und den Prozess nachzuvollziehen: Bleioxid wird durch den Kontakt mit Licht zu einer Verbindung reduziert, die einfacher CO2 aus der Luft auf- nimmt. So entstehen weiße Bleicarbonate, die die Farbe verblas- sen lassen. Regeneration durch Krebswirkstoff Rückenmarksverletzungen heilen selten – im Gegensatz zu Nervenverletzungen in Gliedmaßen, Rumpf oder Nase. Dass sich Nervenzellen im Rücken nicht spontan regenerieren, hängt damit zusammen, dass Narbengewebe und molekulare Prozesse im Nerveninneren das Wachstum der langen Nervenfortsätze verhin- dern. Wie der Krebswirkstoff Epothilon verletzte Nerven wieder wachsen lassen kann und die Bildung von Narben reduziert, hat jetzt ein internationales Forscherteam am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn gezeigt. In hoher Dosis hemmt Epothilon das Wachstum von Krebszellen; bei niedriger Dosierung jedoch aktiviert es das Wachstum verletzter Nerven- fortsätze, ohne die schweren Nebenwirkungen einer Krebsthera- pie hervorzurufen. Leiser Fliegen Eine der größten Lärmquellen in Flugzeugen sind die Turbinen. Wissenschaftlern vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raum- fahrt ist es nun erstmals gelungen, mit Hilfe von Druckluft die Lautstärke des Triebwerks deutlich zu mindern. Sie entwickelten ein Verfahren, das Gegenschall zum störenden Rotorton erzeugt. Mit ihrem Druckluftverfahren konnten sie die Turbinengeräusche fast halbieren. Schon länger wird an aktiver Lärmminderung geforscht, doch meistens werden dafür Lautsprecher, Magnete und Verstärker eingesetzt. Attraktives Forschungsobjekt Das Van Gogh-Gemälde „Heuschober an einem Regentag“. Bild: Collection Kröller-Müller Museum Mit Druck gegen Lärm Versuchsverdichter und Modell eines Teiltrieb- werks. Bild: DLR (CC-BY 3.0) Bunte Nerven In diesem Querschnitt durch das Rückenmark einer Ratte sind die Bausteine unterschiedlich angefärbt: Axone (rot), neuronale Ver- schaltungen (grün) und Motoneurone (blau). Bild: DZNE/Jörg Ruschel

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