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Challenge #128

Ein Medikament gegen Alzheimer entwickeln.

Wir haben einen vielversprechenden Wirkstoffkandidaten gegen Alzheimer entwickelt. Nun wollen wir ihn zur Zulassung bringen.

Beteiligte Zentren

Bei der Entstehung von Alzheimer spielen Protein-Aggregate eine zentrale Rolle: fehlkonstruierte Proteine also, die der Körper üblicherweise erkennt und abbaut. Gelingt dem Organismus diese wichtige Qualitätskontrolle aber nicht, besteht die Gefahr, dass sich die nutzlosen Proteine ablagern, miteinander verklumpen und so Nervenzellen schädigen.

Wir untersuchen diese Prozesse konkret für das Aggregat Amyloid-beta (Aβ), das ständig im Körper gebildet wird und eigentlich unschädlich ist. Verketten sich jedoch mehrere Aβ-Moleküle (Monomere) miteinander, bilden sie sogenannte Oligomere, die die normale Funktion der Nervenzellen im Gehirn behindern und so eine gefährliche Kaskade von Prozessen anstoßen können, die Nerven und Synapsen schädigen.

Einmal in Gang gesetzt ist die so entstehende Alzheimer-Krankheit nicht mehr aufzuhalten. Bislang zumindest. Denn unsere Wissenschaftler:innen am Forschungszentrum Jülich haben einen vielversprechenden Wirkstoffkandidaten entdeckt: RD2. Er zerlegt die toxischen Aβ-Oligomere wieder zurück in seine ungefährlichen Monomer-Bausteine. Damit könnte das Fortschreiten von Alzheimer gestoppt werden.

RD2 gehört zu einer völlig neuen Wirkstoffklasse, den sogenannten D-Peptiden. Diese werden im Körper nicht oder nur sehr langsam abgebaut. Dadurch ist der Wirkstoff so stabil, dass er als Tablette oder Kapsel verabreicht werden kann. In vier verschiedenen Tiermodellen hat er seine Wirksamkeit bereits gezeigt, unter anderem verbesserte sich unter seinem Einfluss das Gedächtnis und die Kognition. Seine gute Verträglichkeit für den Menschen hat er in ersten Studien demonstriert, nun befindet sich RD2 auf dem Weg zur Klinischen Phase 2. Ergebnisse werden bis 2026 erwartet.

Fallen sie positiv aus, wäre das ein wichtiges Signal der Hoffnung. Denn weltweit sind derzeit mehr als 30 Millionen Menschen von Alzheimer betroffen.

Bild: ImageFlow/Shutterstock

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