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Landschaften der Zukunft

Ökosysteme und Wasserressourcen unter den Bedingungen des globalen Wandels und des Klimawandels erhalten

Image: UFZ/André Künzelmann

Intakte Natur und Ökosysteme als Bestandteil unserer Landschaft sind für die menschliche Existenz und die gesellschaftliche Entwicklung unverzichtbar. Sie sorgen für sauberes Wasser, liefern Nahrung, Material und Rohstoffe, speichern CO2, puffern Extremereignisse wie zum Beispiel Hochwasser ab und sind Orte der Erholung. Landschaften müssen den unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht werden – sowohl in ländlichen Gebieten als auch in städtischen Räumen. Sie müssen multifunktional sein. Voraussetzung dafür ist, dass das Wechselspiel zwischen dem menschlichen Einfluss und der natürlichen Dynamik von Landschaften funktioniert. Doch dieses dynamische Gleichgewicht gerät zunehmend in Gefahr. Durch den weltweiten Bevölkerungsanstieg und den steigenden Bedarf an Rohstoffen, Energie und Wasser werden die Landschaften in Mitleidenschaft gezogen. Verstärkt wird dieser Prozess durch den Klimawandel.  

Um terrestrische Ökosysteme zu verstehen, untersuchen wir, wie sich einzelne Teile dieser komplexen Systeme beeinflussen, wer die natürlichen und sozio-ökonomischen Treiber sind und wie politische Entscheidungen, die die Umwelt positiv oder negativ beeinflussen, getroffen werden. Nur mit diesem Wissen kann es gelingen, die Balance der verschiedenen Landschaftsfunktionen zu wahren. Wir wollen die Folgen der Ressourcennutzung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit bewerten und Strategien entwickeln, wie Landschaften diese Funktionen übernehmen können.

Voraussetzung für dieses Verständnis sind umfassende und langfristige Daten. Dazu betreiben wir große und dauerhaft angelegte Feldexperimente wie das Klima- und Landnutzungsexperiment GCEF, Observatorien wie das Beobachtungsnetzwerk für die terrestrische Umweltforschung TERENO und mobile Beobachtungssysteme wie MOSES, mit dem schnell und flexibel Extremereignisse beobachtet werden können. Ein weiterer Baustein sind Analysen und Modellszenarien, mit denen sich die Veränderung der Erdoberfläche in Zeiten eines rasanten Klimawandels zeigen lässt. Damit wollen wir verstehen, wie terrestrische Ökosysteme, Landschaften und Süßwasserressourcen auf die zunehmende Belastung reagieren. Münden soll die Forschung zu den Landschaften der Zukunft nicht nur in eine neue Generation hochauflösender Vorhersagemodelle, sondern in den Landschaftssimulator LandTrans. Dieser soll, basierend auf dem Prozessverständnis und einer fundierten Datengrundlage, Managementoptionen bewerten und Grundlagen für politische Handlungsempfehlungen zum Erhalt multifunktionaler Landschaften entwickeln.

Damit das Wechselspiel zwischen dem Einfluss des Menschen und der natürlichen Dynamik von Landschaften funktioniert, müssen wir verstehen, was die natürlichen und sozio-ökonomischen Treiber in terrestrischen Ökosystemen sind.“

Topicsprecherin: Sabine Attinger, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

E-Mail: sabine.attinger@ufz.de

Topic-Support: Jule Thober, UFZ

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