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Interview

Chinesische Raumstation stürzt ab

Die Raumstation Tiangong-1 ist etwa so groß wie ein Reisebus. Bild: (CMSE/China Manned Space Engineering Office)

Am Osterwochenende wird die chinesische Raumstation "Tiangong 1" unkontrolliert auf die Erde stürzen. Warum das kein Grund zur Beunruhigung ist, erklärt Holger Krag, Leiter des Büros für Weltraumtrümmer bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Chinas erste experimentelle Raumstation nahm ihren Dienst 2011 auf; im März 2016 brach der Kontakt ab. Das 25.000 Stundenkilometer schnelle, achteinhalb Tonnen schwere Objekt hat nun so viel an Höhe verloren, dass der Absturz unmittelbar bevorsteht. Auf den Tag genau kann der Zeitpunkt des Absturzes noch immer nicht vorhergesagt werden. Der aktuelle Stand lässt sich auf dem "Rocket Science Blog" verfolgen.

Warum lässt sich der Zeitpunkt so schwer vorhersagen? Greifen da keine mathematischen Formeln zur Flugbahn?

"Tiangong" bewegt sich durch die oberen Schichten der Atmosphäre. Deren Dichte – und damit der Widerstand für den Flugkörper – hängt sehr stark von der Sonnenaktivität ab und die lässt sich eigentlich gar nicht vorhersagen. Dafür wissen wir noch immer zuwenig über die Prozesse, die sich in der Sonne abspielen. Ein weiterer Faktor ist das Verhalten des Objekts selbst: Fliegt es mit der größten Fläche voraus? Oder mit der kleinsten und einem entsprechend geringeren Luftwiderstand? Fliegt es stabil, taumelt es? All das beeinflusst den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

Was können Sie zur vermuteten Absturzstelle sagen?

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