In jeder Zelle gibt es ein kompliziertes genetisches Programm, das die Zellteilung reguliert. Eine Vielzahl von Genen ist daran beteiligt. Es gibt Gene, die die Zellteilung beschleunigen und Gene, die das Zellwachstum kontrollieren. Hinzu kommen Gene, die den programmierten Zelltod auslösen, wenn die Zelle sich unkontrolliert teilt. Krebs ist die Ursache von vielen kleinen Veränderungen in diesen Genen, die am Ende dazu führen, dass sich Zellen unkontrolliert vermehren und dem programmierten Zelltod (Apoptose) entgehen.
Dabei sind sogenannte Krebsgene, die die Zellteilung beschleunigen, durch die genetischen Veränderungen überaktiv. Tumorsupressorgene hingegen, die das Zellwachstum kontrollieren, sind in Krebszellen häufig inaktiviert. Seit in den 1980er Jahren die ersten genetischen Veränderungen, die zu Krebs führen, entdeckt wurden, haben Krebsforscher viel über die genetischen Zusammenhänge in einer Krebszelle gelernt. Über die Aufschlüsselung der Gene sind sie manchmal sogar in der Lage, vorherzusagen, wie sehr ein Tumor zur Metastasenbildung neigt. Das entdeckte Gen MACC1 zum Beispiel ist ein wichtiger Biomarker und spielt eine wichtige Rolle bei Lungen-, Magen-, Brust- und Leberkrebs. Solche Marker sind für die Diagnose, Prognose und Vorhersage von Therapieerfolgen bei Krebspatienten relevant. Diese genomweite Analyse genetischer Veränderungen ist wesentlicher Bestandteil der Forschung.
Den Krebs verstehen lernen
Krebsentstehung - Wie aus gesunden Zellen Tumorzellen werden