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Helmholtz-Perspektiven 0215

28 FORSCHUNG Ein Händchen für Muscheln Corinna Breusing forscht für ihre an. Bild: J. Steffen/GEOMAR Text bis 8. August lagern Unmengen wertvoller Rohstoffe. Sollen wir sie hochholen? Wissenschaft im Sattel Solange es um den medizinischen Fortschritt geht, hat kaum einer etwas gegen Gentechnik. Was auf unseren Tellern landet, soll dagegen frei sein von verändertem Erbgut. Einblicke in die Debatte zwischen Wissenschaftlern und ihren Kritikern Die gute und die böse Manipulation Die Schlagzeilen waren eindeutig: „Ja, gentech- nisch veränderte Organismen sind giftig“ titelte die französische Zeitung Nouvel Observateur am 20. September 2012. In der ZDF-Nachrichtensendung „Heute“ hieß es am gleichen Tag zum selben Thema „Höheres Krebsrisiko durch Gen-Mais“, etliche Me- dien in Europa brachten ähnliche Berichte. Ein Wis- senschaftler der Universität Caen hatte eine Studie veröffentlicht, nach der gentechnisch veränderter Mais in Ratten Krebs verursache. Zwar warfen die allermeisten Fachkollegen dem Forscher rasch schwerwiegende wissenschaftliche Fehler vor. Das aber machte weit weniger Schlagzeilen. Vielleicht weil die Gentechnik in der Öffentlichkeit und in den Medien selbst unter Generalverdacht steht? Immerhin sorgen sich nach einer im Januar 2015 von der Nationalen Akademie der Wissen- schaften Leopoldina und dem Institut für Demosko- pie Allensbach veröffentlichten Umfrage 82 Prozent der über 16-Jährigen in Deutschland über den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft. Nur zehn Prozent verbinden damit Hoffnungen. In der gleichen Umfrage behaupten allerdings gerade ein- mal sieben Prozent, sich ganz gut mit der Gentech- nik in der Landwirtschaft auszukennen, während 56 Prozent unumwunden zugeben, darüber kaum etwas zu wissen. Was ist das also überhaupt, Gentechnik? Wes- halb lehnen in Deutschland viele Menschen diese Methode ab, wenn sie auf Mais, Soja und andere Nutzpflanzen angewendet wird? Zugleich ist die Gentechnik aus vielen anderen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken – vom Vaterschaftstest bis zu gentechnisch erzeugten Impfstoffen. Kriminal- beamte halten den genetischen Fingerabdruck längst für genauso unverzichtbar wie Ärzte geneti- sche Diagnosen. Die Gentechnik arbeitet mit dem Erbgut, also mit der Grundlage allen Lebens: Mit Helmholtz Perspektiven März – April 2015

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