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Helmholtz Perspektiven Mai 2015

Helmholtz Perspektiven  Mai – Juni 2015 28 forschung Die Richtung des Zeitpfeils wird nicht von der Thermodynamik bestimmt, sondern von der Schwerkraft. Diese Theorie würde erklären, warum man sich in unserem Universum zwar im Raum vorwärts und rückwärts bewegen kann, nicht aber in der Zeit. „Wir sind gefangen in unserer Erfahrung. Wir können nicht auf die andere Seite des Urknalls“ Die Zeit könnte also in beide Richtungen laufen. Dass Menschen nur die eine beobachten, liegt daran, dass sie nur ihr Universum kennen. Man sei bisher nicht weit genug zurückgetreten, um das Gesamtbild zu sehen, erklärt Julian Barbour. „Ich war selber überrascht, wie simpel die Lösung für das Zeitpfeil-Problem sein könnte“, sagt er. Vorausgesetzt zumindest, der Ansatz sollte wirklich die Lösung sein, was es noch weiter zu prüfen gilt, wie er selbst sagt. Beobachten wird man eine rückwärts laufende Zeit nie, selbst wenn sie existiert. „Wir sind gefan- gen in unserer Erfahrung. Wir können nicht auf die andere Seite des Urknalls“, sagt Barbour. Das hält er aber nicht für ein Problem. Es sei häufig so, dass man etwas nicht direkt beobachten, sondern nur eine möglichst schlüssige Theorie bilden könne. Die Rückmeldungen, die er nach der Veröffentlichung seiner Theorie in der Fachzeitschrift bekommen habe, seien „ermutigend“ gewesen. Kritik an der Theorie kommt aus Deutschland: H. Dieter Zeh, emeritierter Physik-Professor der Universität Heidelberg und ein Freund Julian Barbours, der sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zeitpfeil auseinandersetzt, nennt den Versuch eine „Spielerei auf allzu vereinfachter Ebene“. Er sagt: forschung Gewagte Theorie  Julian Barbour hält ein Universum für möglich, in dem die Zeit rückwärts läuft. Bild: David Parker/SPL/Agentur Focus

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