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Helmholtz-Gemeinschaft Geschaeftsbericht 2015

Energie I Erde und Umwelt I Gesundheit I Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr I Materie I Schlüsseltechnologien 23 ist es notwendig, Krankheitsmechanismen und die Antwort des Gehirns auf eine Erkrankung zu verstehen. Gen-Umwelt-Einflüsse auf Volkskrankheiten Im Fokus stehen die großen Volkskrankheiten Diabetes, Lungenerkrankungen und Allergien. Sie haben wie auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Erkrankungen des Nervensystems vielfältige Ursachen und entstehen im Zusammenspiel von Genetik, Umwelteinflüssen und dem persönlichen Lebensstil. Sich ändernde Lebensbedingungen sowie die zunehmende Lebenserwartung führen dazu, dass diese Krankheiten immer häufiger werden. Das Forschungs- programm befasst sich mit dem Einfluss von Genen und Umweltfaktoren auf die Gesundheit. Dabei ist es wichtig, Wechselwirkungen des Organismus mit der Umwelt aufzu- klären, um Strategien und Verfahren zur individualisierten Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie von chronischen Erkrankungen entwickeln zu können. Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) REGENERATION VERLETZTER NERVENZELLEN Rückenmarksverletzungen heilen selten, weil Nervenzel- len nicht spontan regenerieren. Das Narbengewebe und molekulare Prozesse im Nerveninneren verhindern das Wachstum der langen Nervenfortsätze. Wissenschaft- ler des DZNE in Bonn haben jetzt im Tiermodell gezeigt, dass der Krebswirkstoff Epothilon die Narbenbildung bei Rückenmarks- verletzungen reduziert und das Wachstum von verletz- ten Nervenzellen akti- viert. Beides fördert die neuronale Regeneration und verbessert die mo- torischen Fähigkeiten der Tiere. IMMUNSYSTEM GEGEN KREBS GESCHÄRFT Das Immunsystem unterscheidet zwischen fremd und eigen. Es erkennt und zerstört nur körperfremde Strukturen. Obwohl Krebszellen häufig Merkmale auf ihrer Oberfläche tragen, die sie als krankhaft verändert ausweisen, atta- ckiert das Immunsystem sie nicht, sondern duldet sie, weil sie körpereigene Zellen sind, die die Immunzellen nicht als fremd erkennen. MDC- und Charité- Forscher um Thomas Blankenstein konnten T-Zellen des Immunsystems im Labor so aufrüsten, dass sie gezielt menschliche Krebszellen erkennen und zerstören und nicht mehr tolerieren. In diesem Querschnitt durch das Rückenmark einer Ratte sind die Bausteine unterschiedlich gefärbt: Axone (rot), neuronale Verschal- tungen (grün), Motoneurone (blau). Bild: Jörg Ruschel/DZNE Eine Immunzelle (Lymphozyt) attackiert eine Krebszelle. Bild: Liepins/SPL/Agentur Focus IMPFUNG DURCH EINCREMEN Impfstoffe werden traditionell über Nadeln in den Körper gebracht. Da diese Methode einige Nachteile hat, wird bereits seit längerer Zeit nach Alternativen gesucht. Forscher des Helmholtz- Zentrums für Infektionsforschung zeigten nun, dass es möglich ist, Impfstoffe über die Veran- kerung der Haare in der Haut in den Körper zu bringen, um eine Immunantwort auszulösen. In Nanopartikel verpackt, können die Impfstoffe in die Haut eindringen, ohne diese zu verletzen. So könnte eine Impfung durch Eincremen langfristig möglich werden. Der histologische Schrägschnitt der menschlichen Kopfhaut zeigt in unterschiedlicher Höhe geschnittene Haarfollikel. Bild: Rollroboter

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