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Festschrift der Helmholtz-Gemeinschaft

94 DIE HERAUSFORDERUNG: ERGEBNISSE AUS DEM LABOR SCHNELL ANS KRANKENBETT Dass in der Gesundheitsforschung der Patient im Mittelpunkt steht, klingt heute nach einem Allgemein- platz. Bei der Gründung der Zentren mit biomedi- zinischer Ausrichtung war die Forschung in den Lebenswissenschaften zunächst individuell getrieben und auf Grundlagenforschung fokussiert. Erst später wurden strategische Prozesse und eine Orientierung auf den Patientennutzen wichtige Größen. Infolge- dessen arbeiten die Helmholtz-Zentren seit den 1990er Jahren mit Kliniken eng zusammen – gepaart mit großen Patientenkohorten und hohem Mittel- einsatz. Positiv wirkte sich auch die Erweiterung der Helmholtz-Gemeinschaft um das Max-Delbrück- Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin- Buch Anfang der 1990er Jahre auf die kliniknahe For- schung aus: Seine Wissenschaftler waren eng mit den Berliner Krankenhäusern vernetzt. Heute ist es eine wichtige Aufgabe der Helmholtz- Zentren, neues Wissen schneller als bisher zu den Patienten zu bringen – beispielweise, wenn es sich um weltweit um sich greifende Infektionskrankheiten handelt, wie sie am Helmholtz-Zentrum für Infektions- forschung untersucht werden. Gleichzeitig sollen die Probleme des Patienten schneller und effizienter in die Grundlagenforschung zurückgespielt werden. Einer der Wege hierzu ist die von der Helmholtz- Gemeinschaft initiierte Nationale Kohortenstudie, mit der die Gesundheitsforschung umfangreiche und komplexe Informationen von Patienten erhält. Die epidemiologische Langzeitstudie untersucht an 200.000 Deutschen aller Altersklassen, wie sich Gene, Umweltbedingungen und Lebensstil auf die Entstehung von Volkskrankheiten wie etwa Diabetes, Krebs, Demenz und Depression auswirken. Ziel ist es, die Ursachen und Risikofaktoren für die wichtigs- ten Krankheiten genauer zu erkennen; dadurch lässt sich das individuelle Risiko für jeden Patienten bes- ser bewerten und eine persönliche Präventionsstra- tegie entwickeln. An dem interdisziplinären Vorhaben sind auch Wissenschaftler von Universitäten, aus Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft und der Ressortforschung der Bundes- und Landesministe- rien beteiligt. Um die Zusammenhänge zwischen Infektionen und Krebserkrankungen zu erforschen und neue therapeutische Möglichkeiten auszuloten, nutzen die Forscher auch Methoden der DNA-Analyse. Foto: HZI/F. Bierstedt Der Forschungsbereich Gesundheit

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