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Festschrift der Helmholtz-Gemeinschaft

51Wie war das damalige Verhältnis der AGF zum Ministerium? Joachim Treusch Obwohl es politische Vor- gaben wie die Reduktion der Kernenergie- forschung gab, galt zugleich: Je besser die Wissenschaft in den Zentren ist, desto leichter ist es, den Einfluss des Ministeri- ums gering zu halten. Damals hatte jedes einzelne Zentrum im damaligen Bundes- ministerium für Forschung und Technolo- gie seinen zuständigen Fachreferenten und zudem seinen zuständigen Aufsichts- ratsvorsitzenden. Das war in Jülich traditio- nell ein Staatssekretär, hinzu kamen zwei Minister des Landes und einige hoch- rangige Vertreter aus der Wirtschaft und der Wissenschaft. Die Macht der Auf- sichtsräte war sehr groß, aber durch die Balance zwischen Bund und Sitzland handhabbar. Die Zentren waren mehr oder weniger autonom. Jedes Zentrum hat zusammen mit dem zuständigen Landes- ministerium beim Bund darum gerungen, dass es finanziell gut ausgestattet war. Im Vergleich zur heutigen Situation besaß die AGF selbst keine eigentliche Machtposition. Gab es dennoch Konflikte zwischen den Zentren? Joachim Treusch Wenn wir uns zu den AGF- Meetings getroffen haben, dann ist man überraschend gut miteinander umgegan- gen. Man hat zwar darauf geachtet, dass einem niemand zu viel vom eigenen Kuchen wegnimmt. Man hat aber auch – Prof. Dr. Joachim Treusch war von 1995 bis 1997 erster Vorsitzender der neuen Helmholtz-Gemeinschaft. Treusch studierte Physik an der Universität Marburg und wurde 1970 mit 29 Jahren Professor an der Universität Frankfurt am Main, später ging er an die Universität Dortmund. Von 1984 bis 1986 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und von 1990 bis 2006 Vorsitzender des Vorstandes des Forschungszentrums Jülich. Nach seiner Zeit bei Helmholtz wurde er Präsident der Jacobs University Bremen.

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